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Foto: AP / National Book Foundation

New York  - Der US-Verleger Barney Rosset, der sich gegen die staatliche Zensur während der 1950er und 1960er Jahre auflehnte und Beat-Poeten, Expressionisten und Surrealisten ein Forum bot,  starb am Dienstag im Alter von 89 Jahren in Manhattan, berichteten die "New York Times" und die "Los Angeles Times" am Donnerstag unter Berufung auf Rossets Tochter Tansey.

Der Gründer des Verlages Grove Press  verlegte die Werke damals kontroversieller Autoren wie Jack Kerouac, William Burroughs, Harold Pinter, Samuel Beckett, Eugene Ionesco und später auch Che Guevara und Malcolm X. 1959 veröffentlichte Rosset den Roman "Lady Chatterley's Lover", der wegen seines "ungehörigen und lüsternen Gedankenguts" damals in den USA verboten war. 1961 stemmte er sich mit der Herausgabe von Henry Millers "Wendekreis des Krebses" gegen Gerichtsurteile in 21 US-Bundesstaaten.

Außer Büchern verhalf Rosset auch Filmen wie dem wegen seiner Sexszenen verpönten schwedischen Streifen "I Am Curious (Yellow)" zum Publikum. Allerdings brachte ihn das Filmgeschäft an den Rand des Ruins und zwang ihn, Grove Press 1985 an die Ölerbin Ann Getty und den britischen Verleger George Weidenfeld zu verkaufen. Danach widmete er sich unter anderem der Fortsetzung seines literarischen Magazins "Evergreen Review" mit Autoren wie Susan Sontag und Edward Albee.  (APA)