Salzburg - Manchmal darf auch ein Politiker spontan sagen, was er denkt: " Lässig", entfuhr es Salzburgs Bürgermeister und Kulturressortchef Heinz Schaden (SPÖ), als er am Donnerstag in die Räume der neuen Stadtgalerie zur Medienpräsentation derselben gekommen war.

Das neue Zuhause der Stadtgalerie kann sich tatsächlich sehen lassen: ein würfelförmiger Raum mit viel Tageslicht und variabel bespielbaren raumhohen Stellwänden. Überhaupt, die Raumhöhe: Sieben Meter Luft hat Architekt Bernd Vlay den rund 220 Quadratmetern Ausstellungsfläche gegeben. Baukosten: 1,5 Millionen Euro.

Kein Vergleich zu den bisherigen 80 Quadratmetern im Vogelhaus des Mirabellgartens, wo die Stadtgalerie bis dato ihr Dasein fristete. Fünf bis sechs Ausstellungen will Galerieleiter Anton Gugg pro Jahr in dem " respektablen Gehäuse" (Gugg über die neue Galerie) organisieren. Im alten Vogelhaus waren nur Einzelpräsentationen möglich, nun soll es zu dialogisch-konzipierten Schauen mit meist mehreren Künstlern kommen.

Kulturbezirk Lehen

Auch die Situierung der Stadtgalerie hat - im Sinn von Bürgermeister Schaden - etwas "Lässiges". Das neue Kunsthaus wurde auf dem ehemaligen Areal der Salzburger Stadtwerke im Stadtteil Lehen gebaut. Gemeinsam mit den ebenfalls neu gebauten Räumen der Galerie Fotohof, dem seit rund zwei Jahrzehnten bestehenden Literaturhaus Eizenbergerhof sowie der vor einigen Jahren gebauten Stadtbibliothek ist in dem ehemaligen Problemstadtteil Lehen schon jetzt ein Kulturbezirk entstanden.

Schaden und Planungsressortchef Johann Padutsch (Bürgerliste) haben sich damit aber noch nicht zufriedengegeben. Demnächst wird auch die Volkshochschule auf dem Stadtwerke-Areal einziehen. Quasi als Ergänzung zum Kulturbezirk ist ein wissenschaftliches Kompetenzzentrum geplant. Zentrum dieses Competence-Parks wird ein Rückenmarksforschungszentrum der Medizinischen Privatuniversität.

Für Belebung in diesem städtebaulichen Großvorhaben sorgen 300 Wohnungen und ein Studentenheim. (neu/ DER STANDARD, Printausgabe, 24.2.2012)