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Was wird er Marcel Hirscher bringen, der Super-G? "Das wird sicher eine große Herausforderung", sagt der Salzburger, der in dieser Übung als Junior WM-Silber gewann.

Foto: EPA/GEORGI LICOVSKI

Crans Montana / Wien - "Für Speed-Spezialisten ist die Materialabstimmung das Um und Auf. Dazu bin ich überhaupt nicht gekommen. Aber das Material wird sicher passen." Sagt Marcel Hirscher, der einen Mann im Team hat, der sich richtig gut auskennt im schnellen Geschäft: Der Salzburger Edi Unterberger, sein Atomic-Servicemann, der weiland die Geräte für Hermann Maier und Michael Walchhofer präparierte. Maier ist im Super-G der Weltrekordler, gewann 24 einschlägige Weltcuprennen. Was natürlich nicht nur an Unterberger lag.

Und der 22-jährige Hirscher ist im Super-G auch kein kompletter Frischling, wenngleich sein bisher letzter diesbezüglicher Auftritt schon mehr als zwei Jahre zurückliegt. Im Dezember 2009 raste Hirscher in Val d'Isere '''immerhin auf den elften Platz. Bei der Junioren-WM im März desselben Jahres gewann er Silber. Wenige Wochen zuvor hatte er bei der WM der Großen in Val d''Isere als Vierter eine Medaille im Riesenslalom knapp verpasst.

Hirscher vor Kostelic und Feuz

Im Gesamtweltcup führt Hirscher (1055 Punkte) vor dem Kroaten Ivica Kostelic (1043), der nach seiner Knieoperation frühestens am 10./11. März in Kranjska Gora (Riesenslalom, Slalom) wieder eingreifen kann und wohl aus dem Rennen ist, sowie dem Schweizer Speed-Spezialisten Beat Feuz (1003). Es kam in jüngerer Zeit nicht oft vor, dass ein Österreicher den Gesamtweltcup gewann. Der bisher Letzte, dem dies glückte, war Benjamin Raich 2006, der Tiroler wurde zudem fünfmal Zweiter, zuletzt 2010.

Aber mit dem Gesamtweltcup, beteuert Hirscher, habe sein Versuch im Super-G nicht primär zu tun. "Es bleibt ein Experiment unter Echtbedingungen. Ich freue mich darauf, aber ich erwarte mir nichts. Punkte wären super, aber wenn es keine gibt, ist auch nichts passiert." Das primäre Ziel sei es, den Super-G als Vorbereitung für den Riesentorlauf zu sehen.

Drei Tage lang trainierte Hirscher auf der Reiteralm Super-G, und er befand sich unter den Schnelleren im österreichischen Team. Den Ausschlag, es in Crans Montana auf der Rennpiste zu wagen, gab auch sein Abschneiden in Bansko. Die Siege im Riesenslalom und im Slalom lieferten den Beweis, dass er nichts an Spritzigkeit verloren hatte. Und der Super-G in Crans Montana sollte nicht so schnell sein wie jene in Kitzbühel oder in Kvitfjell, also eher mit dem Riesenslalom als mit der Abfahrt verwandt sein. Dank der 400-Punkte-Regel wird Hirscher heute gleich nach den ersten 30 starten.

Große Herausforderung

Das Tempo ist vergleichsweise dennoch hoch, also komme auf ihn, Hirscher, viel Neues zu: "Bei der Schwungabfolge, beim Tempo in Relation zur Streckencharakteristik, beim taktischen Verhalten. Das sind neue Dinge fürs Hirn, die ich aber gern lernen will. Es wird eine große Herausforderung. Manchmal brennst du im Super-G schon auf ein Netz oder den Wald zu und denkst dir: Wie geht''s da jetzt weiter?"

Wie es in Crans Montana weitergeht, ob er auch den zweiten Super-G am Samstag schmücken wird, entscheidet Hirscher erst nach dem Rennen am Freitag. Im Riesenslalom am Sonntag strebt er jedenfalls nach dem Sieg. Drei Riesenslaloms und fünf Slaloms hat der Salzburger in dieser Saison bereits gewonnen. (DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 24. Februar 2012)

Mathias Berthold hat folgende Teams für die anstehenden Rennen von Crans Montana (SUI) nominiert:

Super-G: Romed Baumann, Hannes Reichelt, Klaus Kröll, Max Franz, Joachim Puchner, Benjamin Raich, Georg Streitberger, Mario Scheiber, Matthias Mayer, Bernhard Graf und Marcel Hirscher.

RTL: Benjamin Raich, Romed Baumann, Marcel Hirscher, Hannes Reichelt, Philipp Schörghofer, Marcel Mathis, Christoph Nösig, Bernhard Graf und Matthias Mayer.

Programm:     

•24.2.: Super-G (11.30 Uhr)      

•25.2.: Super-G (11.30 Uhr)      

•26.2.: RTL (1.DG: 10.00 Uhr, 2.DG: 13.00 Uhr)