"Es geht nicht darum, zwei Wochen nur Armenküchen zu besichtigen. Da wird natürlich auch am Strand relaxt, werden Kultureinrichtungen besucht, und am Abend wird ausgelassen gefeiert."

Foto: Caritas Oberösterreich

Sinnvolle Erholungstour mit der Caritas, zum Beispiel mit der Transsibirischen Eisenbahn zum Baikalsee.

Informationen: www.caritas-linz.at/auslandshilfe/caritasreisen/

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Linz - Mit dem Paddelboot über den Skadarsee in Montenegro, wandern zur Alm Vranjak (ebenfalls Montenegro) samt romantischer Übernachtung in kleinen Berghütten oder einfach mit der Transsibirischen Eisenbahn zum Baikalsee. Das Bedürfnis vieler, im Urlaub nicht nur die Füße in den Sand zu stecken, wird stetig größer. Doch mitunter ist es schwer, ein Reiseangebot zu finden, das die Balance zwischen Bildungsreise und Erholungsurlaub hält.Doch genau hier setzt die Auslandshilfe der Caritas Oberösterreich an. Angeboten werden Reisen mit Mehrwert. Fair reisen statt einfach nur verreisen und zeigen, dass die Nachhaltigkeit eines Urlaubs deutlich mehr sein kann als nur die Durchfallerkrankung nach dem schlechten Essen am All-you-can-eat-Buffet. Pro Jahr werden von der CaritasAuslandshilfe gemeinsam mit einem Grazer Reiseveranstalter zwei Urlaubsreisen in "Partnerländer" der Caritas angeboten.

Schätze "armer" Länder

"Möglichst viele Menschen sollen durch unsere Reisen ein anderes und echtes Bild des bereisten Landes erhalten. Es sollen die Schönheiten und Ressourcen des Landes gezeigt werden. Und vor allem soll vermittelt werden, dass in diesen ,armen' Ländern ungeheure Schätze schlummern - Menschen, die unter schwierigsten Bedingungen Ungeheures leisten, Naturjuwele, fremde Traditionen, Kulturschätze", erläutert Christoph Mülleder, "Reiseorganisator" und Leiter der Caritas-Auslandshilfe in Oberösterreich. Wichtig sei vor allem die richtige Urlaubsmischung. Mülleder: "Es geht nicht darum, zwei Wochen nur Armenküchen zu besichtigen. Da wird natürlich auch am Strand relaxt, werden Kultureinrichtungen besucht, und am Abend wird ausgelassen gefeiert."

Aber durch die Begegnungen bei Besuchen von Caritas-Einrichtungen sollen "tiefe Einblicke in die Gesellschaft hinter Hochglanzprospekten" möglich werden.Fixer Bestandteil der Reisen ist immer auch ein Naturschwerpunkt. Besucht wird dabei eine ökologisch sensible Region - natürlich möglichst nachhaltig entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Kajak. Das dürfte kein Problem sein, zumal man als karitativer Ökotourist ja in Übung ist. Denn auch bei An- und Rückreise ist klarerweise der Flieger verpönt. Da heißt es: Gepäck im Zug verstauen und im Schlafwagen zusammenrücken. Mülleder: "Vier Tage in der Transsib, einfach herrlich. Man lernt die Leute kennen, und die Seele hat Zeit zum Ankommen.

"Heuer führen die Reisen vom Donaudelta nach Siebenbürgen (27. 4. 2012 - 9. 5. 2012) und durch die Schluchten des Balkan (27. 9. 2012 - 8. 10. 2012). Die Kosten liegen pro Teilnehmer bei etwa 1600 Euro. (Markus Rohrhofer/DER STANDARD/Printausgabe/23.2.2012)