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Auch in der Öffentlichkeit gelten für Iranerinnen strenge Regeln bezüglich ihres Aussehens. Kontrolliert werden sie unter anderem durch die Sittenwächterinnen.

Foto: AP/Vahid Salemi

Teheran - Im Iran müssen Beamtinnen künftig eine Uniform tragen. Einheitliche lange Mäntel, Kopftücher und dunkle Farben: So werden die weiblichen Behördenangestellten vom kommenden Persischen Jahr an (21. März) aussehen, wie die Nachrichtenagentur ISNA am Mittwoch meldete.

Die neuen Uniformen seien in Absprache mit UniversitätsprofessorInnen entworfen worden und entsprächen geltenden religiösen und kulturellen Kriterien, sagte Azar Nazari vom Büro des Gouverneurs von Teheran der Nachrichtenagentur. Im Iran müssen Frauen Haar und Körperkonturen bedecken. Für Mitarbeiterinnen in Ministerien und öffentlichen Einrichtungen sind die Regeln noch strenger.

Unmut bei den Frauen

Die neuen Vorgaben stoßen auf Unmut unter den Frauen: "Die Muster, die ich gesehen habe, unterscheiden sich nicht allzu sehr von dem, was wir schon heute tragen müssen", sagte Maedehe M., die in einer öffentlichen Einrichtung in der Hauptstadt Teheran arbeitet. "Aber, dass ich nun im Alter von 47 Jahren gezwungen werde, eine Uniform zu tragen, fühlt sich albern an und erinnert mich an meine Schultage."

Die Mitarbeiterin einer Staatsbank, die namentlich nicht genannt werden wollte, glaubt nicht daran, dass der Plan aufgehen wird - so wie bereits ähnliche Vorhaben aus früheren Jahren. "Dieser Plan wird auch scheitern. Frauen zu sagen, was sie anziehen sollen, funktioniert einfach nicht."

Nazari kündigte an, es gebe auch Pläne, für männliche Beamte Uniformen einzuführen. (APA)