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Ista-Präsident Thomas A. Henzinger (re.) und Ista-Kuratoriumsvorsitzender Claus Raidl (li.) freuen sich, Maria Fekter, Karlheinz Töchterle und Erwin Pröll unterschreiben und zahlen.

Foto: APA/Pfarrhofer

Klosterneuburg/Wien - Eine Milliarde Euro fix mit der Option, ein Drittel zusätzlich zu bekommen: Wie der Standard bereits am Montag berichtete, bekam das Institute for Science and Technology Austria (Ista) am Mittwoch tatsächlich eine langfristige Förderzusage von rund 1,4 Milliarden Euro für die Jahre 2017 bis 2026.

Der Bund stellt dem im Jahr 2006 gegründeten Grundlagenforschungsinstitut maximal 990 Millionen Euro zur Verfügung - pro Jahr im Schnitt 65,8 Millionen, dazu kommen maximal 16,6 Millionen pro Jahr "bei erfolgreicher Drittmitteleinwerbung" und maximal 16,6 Millionen jährlich, die an "forschungsimmanente Kriterien gebunden sind" . Das seien etwa die Zahl der Publikationen, erklärte Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle.

Der Bundesbeitrag entspricht also exakt den 990 Millionen Euro, die die Regierung als "Hochschulmilliarde" für die Unis und Fachhochschulen für 2013 bis 2015 verkauft hat (darunter allerdings nur 750 Millionen Euro " frisches Geld", 240 Millionen wurden bereits im Oktober 2010 zugesagt).

Für das Land Niederösterreich sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) 368 Millionen Euro für die Zehnjahresperiode zu.

Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP), die auch nach Klosterneuburg gereist war, um eine entsprechende Vereinbarung persönlich zu unterschreiben, sieht in der langfristigen Ista-Förderung ein " sichtbares Zeichen" dafür, dass die Regierung trotz Sparpakets auch in die Zukunft investiere.Ista-Präsident Thomas Henzinger freute sich, dass " wieder Planungssicherung hergestellt wurde". Ein Aspekt, den auch Töchterle betonte. Kritik seitens Unis, ÖH und Akademie der Wissenschaften (ÖAW), die eine "ungerechtfertigte Bevorzugung" sehen, wies er als "kleinliche Gegenrechnung" zurück, das sei "unvergleichbar". Ist es nicht, konterte der Präsident der Universitätenkonferenz, Heinrich Schmidinger. "Ich verstehe die ganze Aktion nicht", sagt der Rektor der Uni Salzburg im Standard-Gespräch. Er werde sicher "keine Neiddebatte" führen, aber das Argument der Planungssicherheit gelte natürlich auch für Unis. "Ich verstehe nicht, warum man diese Zusage jetzt macht und sagt, es ist schon so viel investiert worden, jetzt muss mehr Geld rein. Es hat sich ja auch ganz gut entwickelt. Da ist schon zu fragen, warum man befürchtet, dass das Ista ohne diese langfristige Förderzusage geschlossen werden könnte - das tut ja ohnedies keiner."  (Lisa Nimmervoll, DER STANDARD, Printausgabe, 23.2.2012)