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Oskar Deutsch (M.) hat am Mittwoch auch seine Stellvertreter vorgestellt: Judith Adler ist die erste Frau, Chanan Babacsayv das bisher jüngste Mitglied im Präsidium.

Foto: Heribert Neubauer/apa

Wien - "Wir wollen die Türen öffnen": Oskar Deutsch, der Dienstagabend zum Nachfolger von Ariel Muzicant als Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) gewählt wurde, will seine Gemeinde in Zukunft stärker auch für alle anderen öffnen. "Wir wollen uns als Teil der österreichischen Gesellschaft präsentieren", sagte er am Mittwoch. Für den 13. Mai ist ein Tag der offenen Tür geplant, neue Medien sowie auch ein Facebook-Auftritt sollen zeigen, dass es ein "vibrierendes jüdisches Leben" in Wien gibt. Damit das so bleibt, will Deutsch auch das Problem der Abwanderung österreichischer Juden angehen. Deutsch: " Entgegengewirkt werden kann dem nur, wenn wir genügend Mitglieder haben, die die Möglichkeit haben, einen Partner zu finden."

Eines versicherte der neue IKG-Präsident: Im Umgang mit den Freiheitlichen werde man weiter auf die Linie von Muzicant setzen und auch künftig auf Sager, wie etwa jenen von FPÖ-Obmann Strache zu den " neuen Juden", hinweisen. Das Auftreten gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit werde wohl weiterhin notwendig sein, befürchtet er. "Und ich würde mir wünschen, dass es solche Auftritte nicht geben muss." Dann müsste man sich mit diesen Sachen nicht beschäftigen, "das wäre die heile Welt", sagt der IKG-Präsident. Aber: "In der leben wir nicht, wir sind realistisch genug." (APA, pm, DER STANDARD, Printausgabe, 23.2.2012)