Ubuntu for Android verwandelt ein Smartphone in einen Desktop-Rechner, sobald es in ein entsprechendes Dock gesteckt wird.

Foto: Canonical

Bei eingehenden SMS und Telefonanrufen während der Ubuntu-Nutzung wird eine Benachrichtigung angezeigt, Nutzer können direkt antworten und Gespräche annehmen.

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Ubuntu und Android nutzen ein einheitliches Adressbuch.

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Canonical hat Ubuntu for Android angekündigt. Damit steht Nutzern auf ihrem Smartphone ein vollwertiges Desktop-System zur Verfügung. Allerdings kommt Ubuntu nur dann zum Vorschein, wenn das Smartphone in ein entsprechendes Dock gesteckt wird, das mit Monitor, Maus und Tastatur verbunden werden kann.

Zugriff auf Daten und Anwendungen

Mit der Lösung haben User zwei Nutzungsmöglichkeiten für ein Gerät: Unterwegs läuft das Smartphone normal mit Android, sobald es mit dem Dock verbunden ist, startet Ubuntu. Nach Angaben der Entwickler können Nutzer sowohl im Android- als auch im Ubuntu-Modus auf sämtliche Daten und Apps zugreifen, da beide Systeme auf demselben Kernel basieren. So soll etwa auch eine Browser-Session mit dem Android-Browser am Desktop fortgesetzt werden können. Die Login-Daten von Facebook und Twitter stehen ebenfalls in beiden Modi zur Verfügung.

Einheitliches Adressbuch

Bei eingehenden SMS und Telefonanrufen während der Ubuntu-Nutzung wird eine Benachrichtigung angezeigt und Nutzer können direkt darauf antworten und Gespräche vom Desktop aus annehmen. Kontakte und Kalender stehen ebenfalls in beiden Modi zur Verfügung. Zu den vorinstallierten Apps und Diensten gehören Chromium, Google Kalender, Google Docs, Thunderbird, Gwibber, VLC Player, PiTiVi, Ubuntu Music Player und Photo Gallery sowie der Android Dialer. Für Geschäftskunden werden Unternehmensanwendungen von VMWare, Citrix und Adobe unterstützt.

Vorinstalliert auf Smartphones

Dass Nutzer Ubuntu in Eigenregie auf ihrem Android-Smartphone installieren, ist allerdings nicht vorgesehen. Die Entwickler wollen mit Hardware-Herstellern zusammenarbeiten, Ubuntu soll dabei von den Unternehmen auf den Geräten vorinstalliert werden. Unterstützt wird nach eigenen Angaben eine Reihe bereits in Entwicklung befindlicher Geräte mit ARM- und x86-Prozessoren.

Zu den Hardware-Voraussetzungen gehören USB- und HDMI-Anschlüsse, eine 1-GHz-Dual-Core-CPU, mindestens zwei GB interner Speicher und 512 MB Arbeitsspeicher. Zudem muss auf dem Smartphone Android 2.3 Gingerbread oder eine neuere Version laufen.

Start noch 2012

Konkrete Angaben zu Herstellern und Preisen für die Docks haben die Entwickler noch nicht gemacht. Ein Marktstart wurde ebenfalls noch nicht genannt, die ersten Geräte könnten noch 2012 auf den Markt kommen. Eine Demonstration wollen die Entwickler laut PCWorld auf dem Mobile World Congress in Barcelona geben. (br)