"Wir haben keine Erkenntnisse, dass dieses Konzert stattfinden wird", so kommentiert Vorarlbergs Sicherheitsdirektor Elmar Marent Gerüchte über ein Skinhead-Konzert, das am Freitag über die Bühne gehen soll. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (Döw) hatte im Gästebuch einer einschlägigen Website einen Veranstaltungshinweis ohne genaue Ortsangabe gefunden.

"Größen" der rechten deutschen Musikszene

Angekündigt werden "Größen" der rechten deutschen Musikszene, die für ihre nationalsozialistische Propaganda bekannt sind. Ihr Auftritt wäre, so das Döw, "ein offener Verstoß gegen das NS-Verbotsgesetz". Marent: "Wir haben von den deutschen Behörden keinerlei Hinweise." Entweder handle es sich "um eine gesteuerte Fehlmeldung, oder die Vorbereitung läuft wirklich ganz geheim."

Termine über SMS, Telefon und Zeitschriften

Die Neonaziszene kommuniziert ihre Termine über SMS, Telefon und selbst gebastelte Zeitschriften. Die Veranstaltungsorte werden meist erst an Autobahnraststätten oder auf Parkplätzen bekannt gegeben.

Die Vorarlberger Exekutive habe die Bürgermeister des Landes gebeten, "sich alle angemeldeten Veranstaltungen noch einmal ganz genau anzuschauen", beschreibt Marent die präventiven Maßnahmen gegen einen Skinhead-Aufmarsch. Zum letzten Konzert im Vorjahr in Hohenems kamen über 1000 Besucher. (jub/DER STANDARD; Printausgabe, 13.6.2003)