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Eine riesige Flagge vor dem griechischen Parlament.

Foto: Petros Giannakouris/AP/dapd

Die Nachricht von der Rettung Griechenlands am Dienstagmorgen war wieder einmal verfrüht. Die Euro-Finanzminister haben zwar das neue 130 Milliarden schwere Hilfspaket für Athen freigegeben – aber nur unter der Bedingung, dass die Regierung und das Parlament bis Ende Februar eine ganze Fülle von neuen Sparmaßnahmen umsetzt – und das alles in nur neun Tagen.

Dazu zählen zahllose neue Gesetze, die Liberalisierung ganzer Berufsstände, Vorbereitungen von Privatisierungen und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung der Verwaltung wie etwa die Entlassung unfähiger Finanzbeamter.

Wer die mäßigen Erfolge der bisherigen griechischen Reformbemühungen verfolgt hat, weiß, dass sich das nicht ausgehen kann. In neun Tagen kann nicht alles umgesetzt werden, was in den letzten zwei Jahren nicht gelungen ist. Selbst wenn die Regierung es will, wird sie von Protesten auf der Straße und Widerstand mächtiger Interessensgruppen daran gehindert werden.

Vielleicht nimmt es die EU diesmal nicht so genau und gibt am 1. März die Mittel frei, selbst wenn Griechenland wieder einmal die Forderungen und Versprechungen nicht erfüllt. Aber sehr wahrscheinlich ist das nicht. Dazu ist das Misstrauen zu groß, nicht nur in der Bevölkerung und in den Medien von Staaten wie Deutschland und den Niederlanden, sondern auch unter den Regierenden.

Wahrscheinlicher ist, dass in einer Woche wieder Feuer am Dach ist und das Hilfspaket erneut infrage gestellt wird. Und wenn es sich am 29. Februar abzeichnet, dass Griechenland die Auflagen wieder einmal nicht erfüllt, dann geht das große Zittern wieder los.

Dann könnte Griechenland am 1. März doch noch in den Staatsbankrott geschickt werden. Und dann ist der Austritt aus der Eurozone wohl nur eine Frage von Tagen.