Rom - Der italienische Konsumentenschutzverband Codacons verlangt einen neuen Drogentest des Kapitäns des vor der Küste der Toskana havarierten Schiffes "Costa Concordia", Francesco Schettino. Der Antrag wurde bei den ermittelnden Staatsanwälten der toskanischen Stadt Grosseto eingereicht. Laut den Ergebnissen des Drogentests, die am Samstag veröffentlicht wurden, hatte Schettino vor dem Unfall am 13. Jänner keine Drogen eingenommen. Allerdings seien auf der Oberfläche der Haare minimale Kokainspuren entdeckt worden. Es sei, als hätte jemand, der Kokain eingenommen hatte, Schettinos Haare berührt, verlautete es aus Justizkreisen. Der Fall müsse noch geklärt werden.

Laut Codacons gebe es mehrere Signale, dass der Drogentest nicht nach den Richtlinien der Labors durchgeführt worden und nicht zuverlässig sei. Der Test müsse wiederholt werden.

Schettino befindet sich unter Hausarrest in seiner Wohnung in Meta di Sorrento bei Neapel. Ein Ansuchen auf Freilassung war vor zwei Wochen von einem Gericht in Florenz abgelehnt worden. Unterdessen wurde für den 3. März eine gerichtliche Anhörung in Grosseto anberaumt. Die Staatsanwaltschaft der toskanischen Stadt führt die Ermittlungen zum Schiffbruch des Kreuzfahrtschiffs, das mehr als 4.000 Menschen an Bord hatte, als es einen Felsen rammte und kenterte. (APA)