Bei der Substanz handelt es sich um Glycyrrhizin, wie der Frankfurter Professor Prakash Chandra erklärte. Glycyrrhizin werde aus der Süßholzwurzel gewonnen - jener Pflanze, aus der auch Lakritz hergestellt wird. Glycyrrhizin sei im Einsatz gegen HIV-1 und Hepatitis C-Viren bereits erfolgreich eingesetzt worden und könnte auch gegen das SARS-Virus helfen. "Es ist noch keine abschließende Antwort, wir arbeiten weiter an einem Gegenmittel", sagte Chandra.
Mensch
Süßholz hilft gegen SARS
Vorläufige Studie deutet auf Hemmung des Virenwachstums hin
London/Frankfurt - Virusforscher der Universitätsklinik
Frankfurt am Main haben einen Wirkstoff gegen die Lungenkrankheit
SARS entdeckt, der möglicherweise besser als die bisherigen Mittel
helfen könnte. Das berichtet die britische Fachzeitschrift "The Lancet" in ihrer jüngsten Ausgabe.
"The Lancet" zufolge wird bisher am häufigsten das Mittel
Ribavirin gegen die SARS-Infektion eingesetzt, obwohl es noch kein
tatsächlich wirksames Mittel gegen das Coronavirus gebe. Als
problematisch bei Ribavirin bezeichnete Chandra auch die hohe
Giftwirkung. "Bei einer so plötzlich auftretenden unbekannten
Krankheit kann man nicht lange Experimente durchführen, sondern muss
irgendetwas nehmen, was bei anderen Erkrankungen geholfen hat",
verteidigte Chandra jedoch den Einsatz von Ribavirin. Glycyrrhizin
hingegen habe trotz hoher Konzentration kaum Nebenwirkungen, sei
langzeiterprobt, billig und nicht toxisch.
(APA)