Umfassendes Geständnis
Der Grund für den raschen Ablauf: Kralowetz legte ein umfassendes Geständnis ab, das er von seinem Verteidiger Markus Figgen verlesen lies. In seinem Schlusswort erklärte der Spediteur, wegen gesundheitlicher Probleme habe er nicht mehr die Kraft für einen langen Prozess oder eine Berufungsverhandlung. Er verzichtete daher ebenso wie Staatsanwalt Thomas Spitzl auf Rechtsmittel, das Urteil ist also rechtskräftig.
Katastrophale Arbeitsbedingungen
Mit dem Richterspruch ist also amtlich, dass Kralowetz seit Jahren Lkw-Lenker aus Osteuropa ohne Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigungen für seine Firma fahren ließ. Einzig einen Arbeitsvertrag mit einer Kralowetz-Firma in Luxemburg besaßen die Lenker, die für Niedrigstlöhne und unter katastrophalen Arbeitsbedingungen durch Europa kreuzen mussten. Der Verteidigungslinie, dass Beamte in Deutschland und Luxemburg widersprüchliche Auskünfte über die Gesetze gegeben hätten, glaubte das Gericht nicht.
Abschiebung nach Österreich
Möglicherweise muss der Unternehmer aus Blindenmarkt (Bez. Amstetten) aber nicht lange in deutscher Haft bleiben. Da Kralowetz bereits seit 17 Monaten in Untersuchungshaft sitzt, könnte er bereits nach der Hälfte der Strafe ab November nach Österreich abgeschoben werden.
Weitere Straf- und Zivilverfahren nicht ausgeschlossen