Wien - Die skandalgeschüttelte teilstaatliche Telekom Austria fordert von ehemaligen Vorständen sowie vom Lobbyisten Peter Hochegger und dem Broker Johann Wanovits wegen der mutmaßlichen Manipulation des Telekom-Aktienkurses im Jahr 2004 rund 10 Millionen Euro. Um Prozesskosten zu sparen, brachte die Telekom aber keine eigene Schadenersatzklage ein, sondern schloss sich dem laufenden Strafverfahren als Privatbeteiligte an, schreibt der "Kurier" (Sonntag). Ende Jänner sei ein entsprechender Schriftsatz am Wiener Landesgericht abgegeben worden.

Die Forderungen richten sich dem Bericht zufolge gegen Ex-Telekom-Boss Heinz Sundt sowie die ehemaligen Vorstandsdirektoren Rudolf Fischer, Stefano Colombo und Gernot Schieszler, der sich der Staatsanwaltschaft als Kronzeuge angeboten hat. Mit auf der Liste stünden auch - neben Hochegger und Wanovits, Gründer der Spezialbank Euro Invest - der ehemalige Geschäftskundenleiter Josef Trimmel sowie ein Prokurist. Gegen Sundts Nachfolger Boris Nemsic sei keine Rückforderung gestellt worden, laut "Kurier" soll das Strafverfahren gegen ihn eingestellt werden.

Im Februar 2004 hatte ein Kurssprung der Telekom-Aktie in sprichwörtlich letzter Sekunde knapp 100 Telekom-Managern einen Geldregen von über 9 Mio. Euro beschert. Zu verdanken hatten sie dies einem Bonusprogramm, wonach der Kurs an einem Stichtag einen bestimmten Wert erreichen musste. (APA)