Rabat - Die Außenminister von Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Mauretanien sind am Samstag zu einer Konferenz in der marokkanischen Hauptstadt Rabat zusammengekommen, um die 1989 gegründete, aber seit 1996 faktisch stillgelegte "Union des Arabischen Maghreb" (UMA) wiederzubeleben. In Anbetracht der tiefgreifenden Umwälzungen in der Region und der in Tunesien und Libyen stattgefundenen Regimewechsel sei es notwendig, über eine Neuordnung des Maghreb nachzudenken, erklärte König Mohammed VI. von Marokko.

Die Fünf-Staaten-Organisation war in erster Linie wegen des Westsahara-Konflikts und der Feindschaft zwischen Marokko und Algerien auseinandergebrochen. Den Anstoß zu einer Wiederbelebung der UMA gab der neue tunesische Staatspräsident Moncef Marzouki, der Anfang des Monats nach Marokko gereist war. Tunesien beabsichtigt, die anderen Mitglieder zu einem Gipfeltreffen einzuladen. Dabei solle das Westsahara-Problem ausgeklammert werden, sagte Marzouki. Sowohl in Tunesien als auch in Marokko sind moderate Islamisten an der Macht.

Marokko hat die vormals spanische Westsahara besetzt und annektiert. Die für die Unabhängigkeit kämpfende Befreiungsfront Polisario wird von Algerien unterstützt, das Zehntausende Flüchtlinge und die Exilregierung der Demokratischen Arabischen Republik Sahara (DARS) aufgenommen hat. (APA)