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Zwei Carabinieri in der italienischen Stadt Potenza.

Foto: REUTERS/Tony Vece

Mailand - Ermittler aus den USA und Italien haben in der Schweiz gefälschte US-Staatsanleihen im Wert von sechs Billionen Dollar (etwa 4,6 Billionen Euro) beschlagnahmt. Die italienische Justiz gab am Freitag zudem die Festnahme von acht Verdächtigen bekannt.

Die gefälschten Dokumente, deren Wert mehr als ein Drittel der gesamten Staatsanleihen der USA umfasst, waren in drei Metallkisten in Zürich versteckt, der 2007 aus Hongkong in die Schweiz geschafft worden war. Nach Angaben der US-Botschaft in Rom waren die gefälschten Wertpapiere Teil eines Plans, um Schweizer Banken zu betrügen.

Ein Polizeivertreter in Washington sagte der Nachrichtenagentur AFP, die falschen Anleihen seien bereits im November im Zuge von Ermittlungen gegen einen Mafia-Clan beschlagnahmt worden. Der Leiter der Staatsanwaltschaft im süditalienischen Potenza, Giovanni Colangelo, sagte, es könnten noch mehr Fälschungen im Umlauf sein. Bei den acht Festgenommenen handelt es sich um Italiener, darunter auch ein ehemaliger Bürgermeister.

Nach Meinung von Experten der US-Botschaft und der US-Zentralbank waren viele der Fälschungen "hervorragend". Den falschen Wertpapieren, die laut Ausstellungsdatum aus dem Jahr 1934 stammten, war zudem eine Fälschung des Versailler Vertrags beigefügt worden. Damit wollten die Drahtzieher die hohen Beträge möglicherweise als Teil von Finanzströmen zwischen den Siegermächten des Ersten Weltkrieges rechtfertigen.

Schon früher wurden in Italien gefälschte Staatsanleihen mit geringerem Wert entdeckt. 2009 wurden in zwei verschiedenen Fälle Fälschungen im Wert von insgesamt rund 250 Milliarden Dollar (rund 190 Milliarden Euro) beschlagnahmt. (APA)