Jetzt, wo das Sparpaket geschnürt ist und die Reichen sich eh vor nix fürchten müssen, können sie endlich entspannt buchen, was das Welt-Wein-Festival im Palais Coburg an Nettigkeiten für sie vorbereitet hat. Für normal Lohnabhängige ist zwar auch die eine oder andere leistbare Veranstaltung dabei (etwa "Verkosten wie ein Profi" mit den Masters of Wine Josef Schuller und Frank Smulders im hypernoblen Restaurant von Silvio Nickol, € 55, am 15. 3.), die wirklich verlockenden Termine sind aber schon eher für jene Art von Leuten reserviert, bei denen sich das Geld sogar beim Ausgeben vermehrt.

Ein Abend, bei dem Silvio Nickol zeigen kann, wie fein seine Küche mit diversen Jahrgängen Mouton-Rothschild zu harmonieren vermag - am 16. 3. im Pracht-Ambiente des Coburg'schen Spiegelsaals -, ist schon um € 490 zu haben, was angesichts der Preise, die für diese Weine in Auktionen gezahlt werden, fast schon als Mezzie gelten darf. Oder ein Termin, der nach dem Motto "Morgenstund hat Käs' im Mund" angesetzt wurde: Ab 10.30 Uhr kann man sich am 17. 3. davon überzeugen, dass die affinierten Käse von Bernard Antony ganz besondere Weine benötigen, um voll zur Blüte zu gelangen - um € 150 sicher ein aromatisch memorabler Samstagvormittag! (Severin Corti, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 18.2.2012)