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David Alaba ist in München ordentlich populär.

Foto: AP/Joensson

München - Es ist nicht so, dass bei Bayern München derzeit niemand mehr an Bastian Schweinsteiger denken würde. Aber der Ausfall des unangefochtenen Mittelfeldchefs hat für Münchner Verhältnisse erstaunlich wenig Rummel nach sich gezogen. Der Grund dafür ist erst 19 Jahre alt und heißt David Alaba. Er füllt die große Lücke und wird dafür von allen Seiten gelobt.

In der ersten Ausfall-Phase Schweinsteigers "war er noch nicht so weit in seiner Entwicklung", sagte Trainer Jupp Heynckes über seinen Mann der Zukunft, "aber er hat jetzt die zwei Spiele hervorragend gemeistert. Das zeigt, dass man den jungen Spielern Vertrauen schenken muss. Ich traue ihm viel zu. Er ist ein Spieler, der die Dynamik reinbringt, die wir brauchen."

Bayern-Präsident Uli Hoeneß merkte an, dass Schweinsteiger, den Heynckes stets als "Kopf" des Teams herausstellt, sicherlich nicht eins zu eins zu ersetzen sei. "Aber der junge Alaba hat zusammen mit Luiz Gustavo jetzt sehr gut gespielt auf dieser Position. Ich habe da kurzfristig keine Sorgen", sagte er. Selbst der "Kaiser" Franz Beckenbauer lobte Alaba unlängst als "großartiges Talent und höflichen Menschen, der auch noch Fußball spielen kann". Für Rummenigge hat Alaba einen "guten Charakter".

In der Mannschaft kommt der Youngster mit dem Wiener Schmäh sehr gut an. "Ihn mag jeder, er lacht immer", berichtete Jerome Boateng. So auch am Donnerstag, als er den Münchner Medien vorgesetzt wurde. "Die Mitspieler helfen mir sehr gut, der Trainer steht voll und ganz hinter mir. Das tut einem jungen Spieler gut", sagte er über seine jüngsten Auftritte. Er habe es im Duett mit Luiz Gustavo "ganz okay gemacht", meinte er, insgesamt allerdings "noch einen weiten Weg" vor sich. "Ich habe noch nicht viel erreicht. Oder besser gesagt: noch gar nichts."

Beim kommenden Champions-League-Achtelfinalmatch gegen den FC Basel (Mi., 20.45 Uhr/Sky und Sat.1) steht Alaba wohl in der Startelf. Und trifft dann seinen Entdecker wieder. Basels Trainer Heiko Vogel war es, dem als Bayern-Jugendcoach das Talent Alabas bei einem C-Junioren-Turnier in Bremen auffiel. Es bedurfte allerdings einer gewissen Überzeugungsarbeit der Münchner, um den England-Fan nach Bayern zu locken.

Die Hartnäckigkeit des Rekordmeisters zahlt sich längst aus. Alaba, der in der vergangenen Saison für ein halbes Jahr an Hoffenheim ausgeliehen war, gilt bei den Münchnern als der kommende Mann. Warum das so ist, weiß Werner Kern, Chef des Junioren-Teams. "Ich bin mit unseren jungen Burschen immer sehr kritisch, aber über diesen Jungen kann ich beim besten Willen nichts Negatives sagen. Auf ihn ist zu 1.000 Prozent Verlass", sagte er der Münchner Zeitung "Merkur". (SID/red)