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Die Capitals rechnen sich gegen Linz etwas aus.

Foto: APA/Expa

Wien - Seit dieser Woche wachsen bei den österreichischen Eishockey-Spielern wieder die Bärte. Eine langjährige Play-off-Tradition die zeigt, dass die Meisterschaft in die entscheidende Phase geht. Die beginnt in der Erste Bank Eishockey Liga am Sonntag (17.30 und 17.45 Uhr/live ServusTV) mit den ersten Spielen im "best of seven"-Viertelfinale.

Mit der Neuauflage des Vorjahresfinales zwischen Titelverteidiger Red Bull Salzburg und dem KAC sowie der Partie zwischen den Black Wings Linz, dem dominierenden Team des Grunddurchgangs, und den Vienna Capitals stehen auch zwei Österreicher-Duelle auf dem Programm. Die weiteren Viertelfinali lauten: Medvescak Zagreb gegen HC Znojmo und Fehervar gegen Olimpija Ljubljana.

"Das Viertelfinale ist der Schlüssel auf dem Weg zum Titel. Das zeigt sich auch international. Da spielt die mentale Seite eine große Rolle", sagte Tommy Samuelsson, Trainer der Vienna Capitals, über den Start in die K.o.-Phase. Samuelsson schiebt die Favoritenrolle den Oberösterreichern zu, auch wenn die Black Wings dies nicht so sehen. "Die Capitals sind ein großes Team mit viel Talent. Das ist eine schwierige Aufgabe. Du musst für das Play-off bereit sein", erklärte Linz-Coach Rob Daum bei der EBEL-Pressekonferenz am Donnerstag in Wien.

Die beiden Clubs haben vor zwei Jahren eine legendäre Halbfinalserie ausgetragen, in der die Linzer nach 0:3-Rückstand noch mit 4:3-Siegen den Aufstieg schafften. Doch daran verschwenden Spieler und Trainer keine Gedanken. Auch nicht daran, dass die im Grunddurchgang und teilweise auch in der Zwischenrunde enttäuschenden Wiener seit Wochen quasi im Play-off-Modus spielen, während die Linzer längst als Nummer eins feststanden.

Heimvorteil Gold wert

Zwischen den Red Bulls aus Salzburg und den Klagenfurter Rotjacken war in den vergangenen zwei Jahren stets für Spannung gesorgt. Die Duelle wurden jeweils erst in einem siebenten Spiel entschieden, das Finale im vergangenen Frühjahr sogar erst in der Verlängerung. Goldtorschütze für Salzburg war damals Thomas Koch, der mittlerweile nach Klagenfurt zurückgekehrt ist.

"Die Spiele in den letzten Jahren zwischen Salzburg und dem KAC waren immer eng. Auch heuer kann es durchaus so sein. Für die Red Bulls spricht, dass sie Heimrecht haben, ein hohes Tempo gehen können und sehr gute Einzelspieler in ihren Reihen haben. Allerdings sind wir bereit und können am Sonntag erstmals in Bestbesetzung antreten. Vor allem im ersten Spiel lastet der Druck auf den Salzburgern, das könnte unsere Chance sein", erklärte der Center.

Sollten die Serien über die volle Distanz gehen, hätten Linz und Salzburg in den entscheidenden siebenten Partien Heimrecht. Dass das auch meist Heimvorteil bedeutet, zeigt die Statistik der laufenden Saison. 61 Prozent der Spiele wurden von den Heimmannschaften gewonnen, in der Zwischenrunde stieg der Wert sogar auf über 65 Prozent. Meist ging es dabei recht knapp her, 43,3 Prozent der Spiele wurden mit nur einem Tor Differenz entschieden.

Dass die Spannung und die vielen Tore (6,1 im Durchschnitt) bei den Fans gut ankommen, beweisen die Zuschauerzahlen. Die bisher 270 Spiele besuchten 977.334 Fans, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 3,3 Prozent bedeutet. Nicht zuletzt dank vieler Spiele in der großen Halle in Zagreb und der erweiterten Kapazität der Albert-Schultz-Halle in Wien-Kagran ist die EBEL auf dem besten Weg zu einem Zuschauerrekord.

Gespielt wird im Play-off am Dienstag (19.15 Uhr), Donnerstag (19.15) und Sonntag (17.30 und das Livespiel auf ServusTV um 17.45). Penaltyschießen gibt es im Play-off nicht mehr, es wird so lange Verlängerung gespielt, bis ein Tor fällt. Die Pausen werden auf 18 Minuten verlängert. (APA)