Seit einigen Jahren hat sich CUPS als das beinahe überall eingesetzte Drucksystem unter Linux etabliert, der Schwerpunkt der Entwicklung liegt allerdings längst ganz woanders: Der Hauptentwickler des Projekts arbeitet seit geraumer Zeit für Apple, wo CUPS für Mac OS X genutzt wird.

Umwege

Während Apple bisher die plattformunabhängige Ausrichtung des Projekts beibehielt, scheint sich dies nun zu ändern. Wie Tim Waugh, Entwickler des unter Linux viel genutzten system-config-printer-Frontends, in seinem Blog berichtet, wird die kommende Version der Software einige für Linux wichtige - aber unter Mac OS X nicht eingesetzte - Funktionen entfernen.

Erkennung

Dazu gehört vor allem das "CUPS Browsing", mit dem Druckerwarteschlangen im Netzwerk ihr Vorhandensein nach außen kommunizieren. Mac OS X nutzt hierfür schon länger DNS-SD. Für Cups 1.6 hofft Waugh nun auf die Aufnahme seiner Patches, die die selbe Funktion per Avahi ermöglichen. Dies hat allerdings den Nachteil hat, dass Avahi sowohl auf dem Server als auch am Client laufen muss - zumindest wenn man Druckerwarteschlangen automatisch finden will.

Umstieg

Mit CUPS 1.6 werden zudem einige bisher unter Linux genutzte Filter entfernt, diese sollen als Abhilfe nun im Rahmen des OpenPrinting-Projekts gepflegt werden. Wie heise online berichtet, wurden die Änderungen schon vor dem Blog-Eintrag von Waugh bei Red Hats Fedora-Projekt diskutiert, wo man sogar mit dem Gedanken eines Forks für CUPS spielte. Vorerst hält man diesen aber für nicht zielführend, bleibt wohl abzuwarten, wie sich die Situation mit den darauf folgenden Releases weiterentwickelt. (red, derStandard.at, 16.02.12)