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Dutzende Einsatzkräfte suchen nach einem Lawinenabgang auf einer Hotelzufahrt in St. Christoph am Arlberg nach möglichen Verschütteten.

Foto: APA/FF ST. ANTON AM ARLBERG

Graz - Zahlreiche Lawinenabgänge in Österreichs Bergen haben am Donnerstag zwei Menschleben gefordert. In der Obersteiermark waren ein 25- sowie ein 56-jähriger Mann von Schneebrettern verschüttet und getötet worden. Auch in Tirol gingen mehrere Lawinen ab, wobei ein argentinischer Tourist eine Stunde und 15 Minuten unter den Schneemassen begraben war, bevor er lebend geborgen werden konnte.

Nach stundenlangen Suchaktionen war es am Donnerstagabend in der Obersteiermark traurige Gewissheit: Zwei Tourengeher fanden unter Schneebrettern den Tod. Ein 56-jähriger erfahrener Alpinpolizist aus dem Bezirk Leoben hatte sich mit seiner Frau auf einer privaten Skitour vom Rosenkogel auf die Mugel (1.630 Meter) befunden. Die beiden waren gegen 13.30 Uhr im Bereich Roßeck unterwegs, als sie vermutlich selbst ein Schneebrett auslösten.

Toten knapp vor Abbruch der Suche gefunden

Während der Mann von den Schneemassen mitgerissen wurde, blieb die hinter ihm gehende Frau unverletzt. Sie setzte sofort via Handy einen Notruf ab und begann auf eigene Faust mit der Suche. Wegen der orkanartigen Windböen konnte kein Hubschrauber eingesetzt werden. Rund 30 Helfer von Bergrettung und Alpinpolizei stiegen mit Suchhunden zu der auf 1.400 Meter Seehöhe gelegenen Unfallstelle auf und suchten mit Sonden stundenlang nach dem Vermissten. Gegen 19.30 Uhr, knapp vor Abbruch der Suche, fanden sie dann den Toten.

Schauplatz des zweiten Lawinenunglücks war der Zirbitzkogel (2.396 Meter) im Bezirk Murtal. Bei einer Übung der Alpinpolizei waren Teilnehmer gegen 14.30 Uhr auf Spuren gestoßen, die in einen Lawinenkegel hinein, aber nicht mehr heraus führten. Daraufhin wurde eine Suchaktion eingeleitet, an der rund 80 Kräfte der Bergrettung und der Alpinpolizei beteiligt waren. Gegen 18.00 Uhr stießen die Helfer schließlich auf den Verschütteten, einen 25-Jährigen aus Obdach, der nur noch tot geborgen werden konnte.

Touristin eine Stunde unter Schnee begraben

Nach einem Lawinenabgang im Skigebiet Hochzillertal (Tirol) war am Donnerstagnachmittag ein Tourist aus Argentinien mehr als eine Stunde unter den Schneemassen begraben. Bei seiner Rettung war der Mann ansprechbar. Der Argentinier war mit anderen Wintersportlern im freien Skiraum auf rund 1.500 Meter Seehöhe unterwegs gewesen. Die Gruppe dürfte nach Angaben der Bergbahnen Hochzillertal kurz nach 14.00 Uhr das Schneebrett selbst ausgelöst haben. Er wurde von einem Suchhund gefunden und anschließend mit dem Hubschrauber in die Uni-Klinik Innsbruck geflogen.

Im Skigebiet Silvretta Arena in Ischgl sind bei mehreren Lawinenabgängen gleich mehrere Personen verschüttet worden. Eine Frau wurde nach Angaben der Silvretta Seilbahn AG verletzt ins Krankenhaus gebracht. Sie und ein weiterer Wintersportler einer zehnköpfigen Gruppe waren abseits des gesicherten Skiraums im Bereich Klamm unterwegs gewesen. Beide wurden von ihren Begleitern rasch ausgegraben. Die Verschütteten sollen ansprechbar gewesen sein.

Auch am Spieljoch in Fügen (Zillertal) ist am Nachmittag eine Lawine abgegangen. Nach der Untersuchung durch die Rettungsmannschaften sei niemand verschüttet worden, sagte ein Bergretter. Mit leichten Verletzungen endete ein weiterer Zwischenfall mit einem Schneebrett in Jochberg in den Kitzbüheler Alpen. Dort war ein Wintersportler ebenso außerhalb des gesicherten Skiraums unterwegs gewesen und von einer Lawine verschüttet worden. Er wurde von der Pistenrettung geborgen. (APA)