Brüssel - Die NATO will eigene Drohnen anschaffen und rechnet für Kauf und Betrieb mit Kosten von drei Milliarden Euro in den kommenden 20 Jahren. Der Kauf von fünf Global-Hawk-Drohnen vom US-Rüstungskonzern Northrop Grumman werde mindestens eine Milliarde Euro kosten, sagte ein NATO-Vertreter am Mittwoch. Darin inbegriffen sei die Anschaffung von Bodenstationen und Aufklärungstechnologie und die Ausbildung der Mannschaften, die die unbemannten Fluggeräte steuern.

Die Unterhaltskosten addierten sich auf weitere zwei Milliarden Euro in 20 Jahren, sagte der NATO-Vertreter. Die Drohnen sollen demnach auf dem NATO-Stützpunkt Sigonella auf Sizilien stationiert werden. Gekauft würden die Drohnen von 13 NATO-Staaten, darunter auch Deutschland.

"Libyen hat gezeigt, wie wichtig solche Fähigkeiten sind", sagte der NATO-Vertreter. Beim Einsatz gegen die Truppen des inzwischen getöteten Machthabers Muammar al-Gaddafi hatten die europäischen Staaten mit ihren Kampfflugzeugen zwar die meisten Luftangriffe geflogen. Sie waren zum Ausmachen von Zielen aber häufig auf US-Drohnen angewiesen. (APA)