London - Wenige Wochen vor dem 30. Jahrestag des Falkland-Krieges haben britische Abgeordnete einen Besuch auf den Inseln im Südatlantik angekündigt und die Spannungen mit Argentinien damit weiter verschärft. "Angesichts unserer signifikanten Militärpräsenz auf den Falkland-Inseln ist es nur richtig, dass der Verteidigungsausschuss sich dort ein Bild macht, wie die Steuergelder verwendet werden", sagte der Labour-Abgeordnete Thomas Docherty am Mittwoch der Zeitung "The Times". Der für März angekündigte Besuch ist der erste dieser Art seit knapp zehn Jahren.

Der Streit zwischen Großbritannien und Argentinien um die Inseln hatte sich zuletzt wieder verschärft. Vergangene Woche legte der argentinische Außenminister Hector Timerman bei der UNO formellen Protest gegen ein britisches Militärmanöver auf den Inseln ein und warf London eine "Militarisierung" des Südatlantiks vor. Der britische UNO-Botschafter Mark Lyall Grant warnte Argentinien davor, zu versuchen, "Vorteile aus dem 30. Jahrestag des Falkland-Krieges zu ziehen". Derzeit ist auch der britische Prinz William auf den Inseln stationiert, was Argentinien als Provokation empfindet.

Am 2. April 1982 hatte die Armee der damaligen argentinischen Militärjunta die Inselgruppe angegriffen und damit den Falkland-Konflikt mit Großbritannien ausgelöst, der mit einer Niederlage für das südamerikanische Land endete. Bei dem 74-tägigen bewaffneten Konflikt um die dünn besiedelten Falkland-Inseln (Islas Malvinas) starben etwa 650 Argentinier und rund 250 Briten. Großbritannien übernahm anschließend wieder die Kontrolle über die Inseln. (APA)