Wegen einer Milliarden-Belastung im Italien-Geschäft ist der Jahresgewinn der Swisscom massiv eingebrochen. Der Überschuss sei 2011 um zwei Drittel auf 694 Mio. Franken (575 Mio. Euro) abgerutscht, teilte der größte Telekom-Konzern der Schweiz am Mittwoch mit. Das Unternehmen aus Bern hatte den Buchwert seiner Mailänder Breitband-Tochter Fastweb vor zwei Monaten um 1,3 Mrd. Euro nach unten korrigiert.

Vier Prozent Rückgang

Der Konzern-Umsatz ging im vergangenen Jahr um vier Prozent auf 11,5 Mrd. Franken zurück. Das Management erwartet für dieses Jahr keine Belebung des Geschäfts: 2012 werde bei einem Umsatz von 11,4 Mrd. Franken mit einem Betriebsgewinn von 4,4 Mrd. Franken gerechnet. Im vorigen Jahr lag diese Kennzahl noch bei 4,6 Mrd. Franken.

Der Swisscom-Vorstand will seine Aktionäre angesichts des Gewinneinbruchs mit einer höheren Ausschüttung bei der Stange halten. Für 2011 solle die Dividende - wie bereits angekündigt - um einen Franken auf 22 Franken pro Aktie steigen, hieß es.

Übernahme 2007

Swisscom hatte Fastweb 2007 für 4,6 Mrd. Euro übernommen - eigentlich, um den Umsatzrückgang auf dem weitgehend gesättigten Schweizer Markt wettzumachen. Bis 2009 hat das auch funktioniert, vor allem Geschäftskunden und italienische Behörden wurden Kunden. Doch dann sorgte zunächst eine Steuerhinterziehungsaffäre bei der Tochter für Schlagzeilen, und auch die Geschäfte liefen nicht mehr rund. (APA/Reuters)