Wien - FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat die Tschetschenien-Reise des stellvertretenden Parteiobmanns und Wiener Landtags-Klubchefs Johann Gudenus sowie des außenpolitischen Sprechers der Partei, Johannes Hübner, verteidigt. Es habe sich um eine Einladung des tschetschenischen Parlaments gehandelt, der Besuch habe dem Dialog gedient, sagte Strache Dienstagabend im "Report" des ORF-Fernsehens. Es sei kein "Huldigungsbesuch" gewesen.

Der FPÖ-Chef verwies zudem auf einen Besuch einer Delegation des Innenministeriums im September des Vorjahres in der russischen Teilrepublik. Er zitierte die "Presse", wonach die Delegation zur Einschätzung gelangt sei, dass die Lage vor Ort positiv und es möglich sei, eine menschenwürdige Rückkehr der tschetschenischen Flüchtlinge zu gewährleisten.

Strache betonte in diesem Zusammenhang, dass bereits hunderte Tschetschenen aus Österreich freiwillig in ihre Heimat zurückgekehrt seien. Zugleich beklagte er einen "Asylmissbrauch" zahlreicher Tschetschenen in Österreich.

Nobelpreis für Kadyrow?

Zu den Vorwürfen gegenüber dem umstrittenen tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow meinte Strache, er sei keine "Strafbehörde". Auch gegen den verstorbenen Palästinenserpräsidenten Yasser Arafat habe es Anschuldigungen gegeben, dieser sei aber später mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden.

Zur Begründung, warum die FPÖ die Tschetschenien-Reise nicht mit dem Außenministerium abgesprochen habe, sagte Strache, dieses habe seine Reisen nach Moskau und Israel torpediert. Deshalb habe er kein Vertrauen. (APA)