Den sofortigen Ausschluss Helmut Hanuschs aus dem Vorstand der Auflagenkontrolle ÖAK fordert Verleger Alexander Geringer (Flair, Home) wegen der im STANDARD publik gemachten Auflagenfälschungen der News-Gruppe. Hanusch dazu auf STANDARD-Anfrage: "Ich war als News-Geschäftsführer bis 2008 nie für Vertrieb verantwortlich." Hätte er davon gewusst, hätte er es sofort abgestellt: "Das wäre mit mir sicher nicht gegangen."

Geringer prozessiert mit der Media-Analyse, die Hanusch als Präsident leitet. Die MA weise seinen Heften zu geringe, unplausible Reichweiten aus. Geringer selbst nennt die Daten "unmöglich".

ÖAK-Präsidentin Sibylle Callagy und -Geschäftsführerin Alexandra Cizek-Beier schrieb Geringer nun unmittelbar vor der Sondersitzung zu den News-Auflagentricks, die der neue Geschäftsführer Axel Bogocz entdeckte und abstellte: Er "als ÖAK-Mitglied" halte Hanusch nach den Infos über "jahrelang bewusst gemeldete falsche und zu hohe Auflagenzahlen"  "für unvereinbar mit den Zielen des Vereins": "Es ist unerklärlich, dass ein so erfahrener Verlagskaufmann und langjähriger Vorstand des News-Verlags nicht weiß, was seine Zeitschriften verkaufen". Hanusch weist die Vorwürfe - siehe oben - entschieden zurück.

Auch Callagy stellt sich hinter Hanusch: Bei Bogocz Vorgänger hätten die deutschen Mehrheitseigentümer Gruner + Jahr demonstriert, welche Maßstäbe ihr interner Verhaltenskodex anlegt. Matthias Schönwandt musste gehen, weil er in einem internen Mail darüber nachdachte, einem Geschäftspartner iPads zur Verfügung zu stellen. "Die deutschen Eigentümer haben gezeigt, wie rasch sie reinen Tisch machen", sagt Callagy im Gespräch mit etat.at: "Hätte Hanusch in irgendeiner Weise damit zu tun, wäre er nicht mehr an seinem Schreibtisch." Hanusch ist noch beratend für die Verlagsgruppe tätig und hat ein Büro dort. (DER STANDARD; Printausgabe, 15.2.2012, online ergänzt)