Die Acapella-Comedy-Truppe Die Echten hatte am Montagabend ins gut gefüllte Orpheum zur Premiere ihres neuen Programms Verhört geladen. Es wurde harmonisiert, schaugestellt, wortgespielt und natürlich auch gelacht. Zum Elfjahresjubiläum ist das Vokalensemble, bestehend aus Christine Kisielewsky, Stephan Gleixner, Franz Alexander Langer und Alexandra Wartha, ihrem Rezept treu geblieben: internationale Pop- und Rockhits in eingedeutschtem Gewand, vierstimmig, schwungvoll und ganz ohne Instrumente vorgetragen. Die Textmutationen (Nordic Walking mit Memphis, Die perfekte Delle, Beim Hofer war's im Einkaufshaus, Billig Jeans), Evokationen von gängigen Ausländerklischees und amüsante Tanzeinlagen würzten das zweistündige Programm. Ein Höhepunkt war der Gastauftritt des Youtube-Professors Harald Havas, der eine seiner im Internet bereits viralen Lyriklesungen live abhielt und Bonnie M's Rasputin voller pseudoliterarischem Pathos darbot: "Ra, Ra, Rasputin, lover of the Russian Queen." Begeistern konnten auch die grandios imitierten Gitarrensoli, mit denen manche Nummern endeten. Insgesamt war das Dargebotene leichte Unterhaltungskost, stimmlich hervorragend, die Pointen aber oft geklaut oder nur halb lustig. Dem Publikum gefiel es jedenfalls ziemlich gut, Standing Ovations zeugten davon. (tim, DER STANDARD/Printausgabe 15.2.2012)