Graz - Steigende Preise, Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Alternativen zur Kernenergie - diese Schlagwörter beherrschen die aktuelle Energiediskussion. Am Grazer Symposium "Energieinnovation" machen sich ab kommendem Mittwoch (15. Februar) an der Technischen Universität Graz rund 500 Experten aus Wissenschaft und Praxis auf die Suche nach neuen Lösungsansätzen für die Energiezukunft Europas.

Im März 2011 führte ein Erdbeben mit nachfolgendem Tsunami in Japan zum größten nuklearen Unfall der jüngeren Zeit. Seither ist die energiewirtschaftliche Welt - untermauert durch die AKW-Ausstiegsbeschlüsse in Deutschland und der Schweiz - geprägt von Fragestellungen rund um Alternativen zur Kernenergie und der Energiezukunft Europas. Welchen Anforderungen sich die Wissenschaft, Wirtschaft sowie Politik stellen müssen, um den weiter steigenden Energiebedarf decken zu können, soll in Graz diskutiert werden.

Fragestellungen

Innerhalb eines Jahres hat Japan die Zahl seiner Kernkraftwerke drastisch von 54 auf drei reduziert. Die Abschaltung von AKW ist auch in Europa vieldiskutiertes Thema - samt der Frage möglicher Alternativen, die den steigenden Strombedarf decken können. Wasserkraft, Photovoltaik, Biomasse, Windkraft und Geothermie bieten Möglichkeiten der klimafreundlicheren Stromerzeugung. Es stellt sich jedoch noch immer die Frage, ob damit auch Versorgungsengpässe verhindert werden können, wie der Strom gespeichert und wie er zu den Kunden kommt, schildern die Veranstalter in einer Mitteilung am Montag. Veranstaltet wird das Symposium vom Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation der TU Graz gemeinsam mit dem Österreichischen Verband für Elektrotechnik, dem Verband der Elektrizitätsunternehmen Österreichs und dem Österreichischen Nationalkomitee des Weltenergierates.

In sechs Blöcken beschäftigen sich die Experten mit erneuerbaren Energien, Energieeffizienz, Übertragungs- und Verteilernetzen, den erforderlichen energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen, Energiespeicherung und Elektromobilität sowie Smart Systems. "Gerade im Bereich E-Mobility stellt sich abseits der technischen Umsetzung auch die Frage, woher der Strom für die Fahrzeuge der Zukunft kommt, wie Strom und Fahrzeug zueinander finden und inwieweit der Strombedarf durch eine zunehmende Umstellung auf E-Mobility steigen wird", schildert Udo Bachhiesl vom Institut für Elektrizitätswirtschaft und Energieinnovation. (APA)