Jerusalem - Ein in Israel inhaftierter Palästinenser, der sich seit 58 Tagen im Hungerstreik befindet, bleibt weiterhin in Haft. Ein israelisches Militärgericht wies den Widerspruch des 34-jährigen Chader Adnan gegen seine Inhaftierung am Montag zurück, wie dessen Anwalt Dschawad Bulus sagte. Er werde nun vor den Obersten Gerichtshof Israels ziehen. Adnan, ein Sprecher des Islamischen Jihad, war im Dezember in der Nähe von Jenin im Norden des Westjordanlands festgenommen worden. Er ist seitdem ohne Angabe der ihm gemachten Vorwürfe inhaftiert.

Am 18. Dezember, einen Tag nach seiner Festnahme, trat Adnan in einen Hungerstreik, sein Gesundheitszustand hat sich seitdem rapide verschlechtert. Sein Anwalt sagte, er nehme weiterhin keine Nahrung zu sich. Es ist damit der bisher längste Hungerstreik eines palästinensischen Häftlings. Adnan gibt an, von den Ermittlern misshandelt worden zu sein.

Das israelische Gesetz erlaubt es, einen Verdächtigen sechs Monate ohne Angabe konkreter Vorwürfe festzuhalten. Die Maßnahme kann theoretisch beliebig oft verlängert werden. Am Samstag forderte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) Israel auf, die "illegale Inhaftierung" Adnans zu beenden. (APA)