Vor etwas mehr als zwei Jahren trudelten bei uns die ersten Bilder der KTM Duke 125 ein. Eine Schönheit, eine echte KTM, ein Licht am Ende des Tunnels. Doch beim genauen Hinschauen entpuppte sich das Licht als Geburtstagstorte eines Pubertierenden. Denn die 125er wird es nicht als Rennmaschine geben, wie ich hoffte, sondern es stellte sich heraus, dass die kleinste Duke den Markt der 16-Jährigen durcheinander bringen wird, wenn die erst 125er fahren dürfen.

Foto: Werk

Wenige Wochen später trieb ich dann die Duke 125 über die Straßen hinter Mattighofen. Und während die frische Waldluft ihren Weg durch den Endurohelm sucht, selbst bergauf die Autos nicht mehr als Pylonen sind, die den Apex definieren, fängt das Licht am Ende des Tunnels wieder zu leuchten an - doch in einer vollkommen andere Farbe. Die 125er Duke wird zwar in keinem Cup über die Rundstrecken getrieben werden, aber sie fährt sich wahnsinnig erwachsen, tut fast so, als wäre sie eine Schuhnummer größer. Ein fantastisches Motorrad. Auch ohne Tuning-Kit von KTM.

Foto: Werk

Es war gar nicht so schwer, sich mit dieser Tatsache abzufinden. Dabei wäre das gar nicht notwendig gewesen. Den jetzt kommt die Duke 200 - eine aufgebohrte 125er, mit 26 PS bei einem Eigengewicht von 126 Kilogramm. Dazu kommen natürlich ein paar weitere Änderungen beim Einspritzmotor wie größere Ventile und ein größerer Kolben, eine geänderte Nockenwelle und eine neue Airbox.

Foto: Werk

Wie die Duke 125 wird die 200er wieder in Kooperation mit Bajaj gebaut - und natürlich in Indien. Dort sieht KTM auch einen riesigen Markt für dieses Motorrad - der auch in Zukunft weiter wachsen soll. Das Fußfassen in Indien hat ja mit der 125er bereits erfolgreich begonnen - auch weil KTM das Bajaj-Händlernetz nutzen kann. Zudem ist die Duke 200 die erste KTM die weltweit angeboten wird.

Foto: Werk

Das Zeug zum großen Erfolg dürfte das Motorrad haben. Mit 4498 Euro ist das Preis-Leistungs-Verhältnis mehr als nur gut. Das Material, das verbaut wird ist KTM-typisch. WP Upside-down-Gabel, Bremsen, die mit Brembo entwickelt wurden und das alles in einem Chrom-Molybdän-Gitterrohrrahmen.

Foto: Werk

Das Einsatzgebiet der 200er Kanten ideal für Stadtbewohner. Von der Süd-Ost-Tangente, dem Verteilerkreis in Webling, bis zur Europastraße in Salzburg ist die Duke sicher eine Macht. In der Innenstadt wird die mit dem 150er-Hinterpatschen und den 26 PS kaum zu derbiegen sein und für den edlen Wochenend-Ausritt passt das allemal, wenn man sich nur eine kurvenreiche Straße aussucht - aber alles andere ist eh minder interessant. Und mit dem 11 Liter fassenden Tank wird man bei dem versprochenen geringen Verbrauch weit über 200 Kilometer weit kommen.

Foto: Werk

Eine Rennmaschine wird die größere Duke wieder nicht sein. Aber inzwischen macht mir das nichts mehr. Denn mit den Genen der 125er kann mit einem stärkeren Motor gar nicht mehr viel schief gehen. Schon gar nicht bei dem Preis.

Foto: Werk

KTM Duke 200

Motor: 1 Zylinder-4-Takt-Motor | Hubraum: 199,5 ccm
Leistung:
19 kW (26 PS) bei 10.000 U/min
Drehmoment: 20 Nm bei 8.000 U/min
Kraftübertragung: Sechsgang-Getriebe, Kette
Radaufhängung vorne: 43 mm USD-Gabel
Radaufhängung hinten: Zentralfederbein
Bremse vorne: Scheibenbremse, Ø 280 mm, 4-Kolben, radia
Bremse hinten: Scheibenbremse, Ø 230 mm, 1-Kolben
Reifen vorne: 110/70 17 | Reifen hinten: 150/60 17
Gewicht vollgetankt: 126 kg | Sitzhöhe: 810 mm | Preis: 4.498 Euro

 

Foto: Werk