Graz - Die Graz 99ers haben gegen die Vienna Capitals im vorletzten Spiel der Qualifikationsrunde der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) in der Eishalle Liebenau vor 3.820 Zusehern mit 2:1 (1:1,0:0,1:0) gewonnen. Damit bleiben die 99ers, die die Wiener und den VSV in der Tabelle überholten und sich auf Rang zwei verbesserten, im Kampf um die Play-off-Plätze im Rennen, aber auch die "Caps" haben in der letzten Runde noch ihre Chancen.

Im ersten Drittel lieferten sich die beiden Teams einen offenen Schlagabtausch, wobei die 99ers den besseren Start erwischten. Bereits in der vierten Minute sorgte Olivier Lattendresse für die 1:0-Führung der Gastgeber. Die Wiener gaben aber Kontra und konnten in der 17. Minute durch Francois Fortier den Ausgleich zum 1:1 herstellen. Im Mitteldrittel, das torlos blieb, hatten die Capitals mehr vom Spiel und fanden auch die besseren Chancen vor. Nathan Robinson vergab in der 37. Minute sogar einen Penalty für die Gäste aus Wien.

Im letzten Spielabschnitt blieb es dem Grazer Manuel Ganahl vorbehalten, das Goldtor für die 99ers zu erzielen. Der Stürmer fasste sich in der 46. Minute ein Herz und traf von der blauen Linie zum entscheidenden 2:1.

VSV muss hoffen

Dem VSV hingegen droht im Viertelfinale die Zuschauerrolle. Die Villacher mussten sich in Znojmo mit 2:3 geschlagen geben und sind nun auf Schützenhilfe angewiesen. Um doch noch das Viertelfinale ab kommenden Sonntag zu erreichen, muss der VSV zum Abschluss am Dienstag zu Hause die Graz 99ers besiegen und auf einen Sieg von Jesenice bei den Vienna Capitals hoffen.

Am Sonntag verspielten die Adler im Schlussdrittel eine bessere Ausgangsposition. Nach der Führung durch Petr Kanko (20./PP) gelang Rob Shearer in der 31. Minute der Ausgleich, doch Martin Podesva (41.) und Antonin Boruta (49./PP) schossen die Tschechen noch zum Sieg. Peintners-Anschlusstreffer zehn Sekunden vor der Schlusssirene kam zu spät. Znojmo führt damit die Tabelle vor der Schlussrunde an, ist aber am Dienstag spielfrei und noch nicht ganz durch. Sollte Graz am Dienstag in Villach gewinnen und die Caps mit mindestens fünf Toren Differenz gegen Jesenice, wären Graz und die Capitals weiter.

KAC gegen den Frust

Der KAC hat sich im letzten Heimspiel vor dem Play-off den Frust von der Seele geschossen. Die Klagenfurter fertigten Olimpija Ljubljana mit 7:3 (1:0,3:1,3:2) ab, haben im Viertelfinale allerdings dennoch keinen Heimvorteil. Die Partie wurde von einem Protest der KAC-Fans gegen die für die K.o.-Phase signifikant erhöhten Eintrittspreise begleitet.

Auf dem Eis gaben sich die Kärntner keine Blöße. Der Rekordmeister dominierte nach Belieben, erzielte mehr Treffer als in den vergangenen sechs Partien, von denen er nur eine einzige gewonnen hatten, zusammen. Drei Tore gingen alleine auf das Konto von Thomas Hundertpfund (30., 45., 59./SH). Dazu trafen Gregor Hager (7./PP), Thomas Koch (28.) und Markus Pirmann (36.). Auch der neue russische Verteidiger Andrej Sjusin trug sich erstmals für den KAC in die Schützenliste ein (44.).

Der Kantersieg reduzierte auch den Druck auf KAC-Trainer Manny Viveiros, der zuletzt bereits in die Kritik geraten war. Trotz ansteigender Form haben die "Rotjacken" aber keine Chance mehr auf Heimrecht im Viertelfinale. Die KAC-Fans protestierten gegen die verteuerten Play-off-Tickets. In der 15. Minute verließen rund zwei Drittel der fast 4.000 Zuschauer die Tribünen, kehrten erst im zweiten Abschnitt zurück. "Ab(o)zocker - euer Dank für unsere Treue", stand auf einem Transparent zu lesen.

Linz kann auch verlieren

Die Black Wings Linz haben im sechsten Saisonduell mit Fehervar erstmals verloren. Die Oberösterreicher führten in Ungarn nach zwei Dritteln mit 3:1, kassierten im Schlussabschnitt aber fünf Gegentreffer und unterlagen noch mit 3:6. Die Black Wings standen aber schon davor als Sieger der Platzierungsrunde fest und gehen als Nummer eins ins Viertelfinale ab nächsten Sonntag.

Ohne Kapitän Philipp Lukas, der sich am Freitag verletzt hatte und voraussichtlich vier Wochen ausfällt, führten die Linzer durch Treffer von Justin Keller (7.), Martin Mairitsch (12.) und Jan-Axel Alavaara (32.) bis zur zweiten Pause mit 3:1. Doch Palkovics mit zwei Treffern (43., 55./PP), Sofron (45./PP2), Kovacs (48.) und Pihaly (59./empty net) drehten die Partie noch.

Salzburg nach Niederlage wohl auf Platz vier

Meister Salzburg muss sich wohl mit Platz vier in der Platzierungsrunde zufriedengeben. Die "Bullen" unterlagen beim Tabellenzweiten Medvescak Zagreb mit 3:5 und haben damit eine Runde vor dem Ende drei Zähler Rückstand auf die drittplatzierten Ungarn von Szekesfehervar. Salzburg, das allerdings noch weiter zurückfallen könnte, prolongierte damit seine Auswärtsschwäche, kassierte die achte Niederlage in der Fremde en suite.

Allerdings konnten die Salzburger das Duell bis zur Schlussminute offen halten. Da lag man noch mit 3:4 in aufholbarem Rückstand, ehe ein Treffer von Kostovic das endgültige K.o. bedeutete. Zuvor hatten für die Gäste Pöck (9.), Kristler (15.) und Heinrich (38.) eingenetzt.(APA/red)

Ergebnisse der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) vom Sonntag:

Platzierungsrunde 9. Runde:

Fehervar - Black Wings Linz 6:3 (1:2,0:1,5:0). Szekesfehervar, 3.500, SR Dremelj/Jelinek.
Tore: Kovacs (16., 48.), Palkovics (43., 55./PP), Sofron (45./PP2), Mihaly (59./empty net) bzw. Keller (7.), Mairitsch (13.), Alavaara (32./PP).
Strafminuten: 10 bzw. 18 plus Spieldauerdisziplinar Irman.

Medvescak Zagreb - Red Bull Salzburg 5:3 (2:2,1:1,2:0). Zagreb, Dom Sportova, 6.500, SR Fussi.
Tore: Zanoski (8.), Letang (19.), Waugh (22.), Kinasewich (41.), Kostovic (60.) bzw. Pöck (9.), Kristler (15.), Heinrich (38.).
Strafminuten: 20 plus 10 Prpic bzw. 10 plus 10 Schiechl

KAC - Olimpija Ljubljana 7:3 (1:0,3:1,3:2). Klagenfurter Stadthalle, 3.912 Zuschauer, SR Gebei/Graber.
Tore: Hager (7./PP), Koch (28.), Hundertpfund (30., 45., 59./SH), Pirmann (36.), Sjusin (44.) bzw. Pance (22./PP, 44.), Taylor (49./PP).
Strafminuten: 14 bzw. 8

Qualifikationsrunde - 9. Runde:

Graz 99ers - Vienna Capitals 2:1 (1:1,0:0,1:0). Eishalle Liebenau, 3.820, SR Kellner, Smetana.
Tore: Dahlman (4.), Ganahl (46.) bzw. Fortier (17./PP).
Strafminuten: 6 bzw. 2

HC Znojmo - VSV 3:2 (1:0,0:1,2:1). Znaim, 2.654, SR Kincses/Trilar.
Tore: Kanko (20./PP), Podesva (41.), Boruta (49./PP) bzw. Shearer (31.), Peintner (60./PP).
Strafminuten: 16 bzw. 22 plus 10 Disziplinar Weller.