Rom - Einen Monat nach der Havarie der "Costa Concordia" hat Italiens Präsident Giorgio Napolitano bei einem Gedenkgottesdienst in Rom sein tiefes Bedauern über das Unglück ausgedrückt. "Es war eine Tragödie", sagte er am Sonntag. Der Staatschef sicherte den Angehörigen der Opfer seine Solidarität zu und lobte die Arbeit von Rettern und Tauchern. Diese hätten alles getan, um Überlebende zu retten und Tote zu bergen.

Kardinal Angelo Bagnasco mahnte, noch müsse die ganze Wahrheit über das Unglück ans Licht kommen und der Gerechtigkeit genüge getan werden. "Das ist notwendig, um die Wunden zu heilen und das Vertrauen wiederherzustellen." Bagnasco, der Vorsitzender der italienischen Bischofskonferenz ist, dankte sowohl den Rettern als auch den Einwohnern der Insel Giglio, die nach dem Unglück Überlebende bei sich aufgenommen hatten. "In ihnen erkennen wir die tiefe Seele unserer Nation, die reich an Intelligenz und Herz ist."

Kapitän unter Hausarrest

Die "Costa Concordia" war am 13. Jänner mit mehr als 4.200 Menschen an Bord, darunter 77 Österreicher, vor Giglio auf einen Felsen gefahren und gekentert. Bisher wurden 17 Leichen geborgen. 15 Menschen werden noch vermisst. Kapitän Francesco Schettino steht unter Hausarrest. Dem 52-Jährigen werden unter anderem mehrfache fahrlässige Tötung und Verlassen des Schiffes während der nächtlichen Evakuierung vorgeworfen. (APA)