Vier Monate nach dem verheerenden Erdbeben in der Osttürkei leben zahlreiche Familien - bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad - nach wie vor in Stoffzelten. Die Hilfe der Behörden in dem von Kurden bewohnten Gebiet läuft "entweder sehr schleppend oder wird von Ankara gar nicht erbracht", wie es in der Aussendung der Wiener Initiative SOS. Wan heißt. Diese ruft am Samstag zum großen Benefizabend für die Erdbebenopfer und kann dafür auf eine gewichtige Abordnung der heimischen Musikszene bauen: Neben arrivierten Namen wie Alp Bora und Özden Öksüz (Coup de Bam) sind türkisch- und kurdischstämmige MusikerInnen zu vernehmen, etwa Sängerin Özlem Bulut, die soeben ihr jazziges Debüt-Album Bulut veröffentlicht hat. Auch Nicht-Anatolier sind geladen: Willi Resetarits, der sich in Konzerten mit dem Sänger Siwan Perwer seit Jahren für die kurdische Minderheit in der Türkei einsetzt, wird dabei sein, zudem Tschuschenkapelle-Boss Slavko Ninić sowie sein griechischer Kollege Lakis Jordanopoulos. Ein bunter Abend für einen guten Zweck. (felb, DER STANDARD - Printausgabe, 11./12. Februar 2012)