Belgrad - Einer der seit neun Jahren flüchtigen Attentäter auf den serbischen Premier Zoran Djindjic ist in Spanien festgenommen worden. Der Polizeidirektor Milorad Veljovic erklärte gegenüber der staatlichen Presseagentur Tanjug, dass sich unter vier Serben, die am Donnerstag gegen 17.00 Uhr in Valencia festgenommen wurden, soweit bisher bekannt sowohl Vlada Milisavljevic sowie auch der seit Jahren flüchtige Belgrader Mafiaboss Luka Bojovic befänden. Letzterer galt zuletzt als Anführer der sogenannten Zemun-Mafia.

Die spanische Polizei hat am Freitag bestätigt, dass es sich bei einem festgenommenen Serben um einen der Attentäter handelt, die 2003 den serbischen Ministerpräsidenten Zoran Djindjic ermordet haben. Die Identität von Vlada Milisavljevic alias "Budala" (Dummkopf), sei festgestellt worden, meldete die amtliche, serbische Nachrichtenagentur Tanjug. Milisavljevic wurde am Donnerstagnachmittag in Spanien zusammen mit drei weiteren Serben, darunter der derzeit führende Mafiaboss Luka Bojovic, festgenommen. Der Staatssekretär im Justizministerium Slobodan Homen kündigte die Absicht an, die Auslieferung der festgenommenen Personen in einem Eilverfahren zu beantragen.

Vlada Milisavljevic wurde wegen Beteiligung am Mordangriff auf den Regierungschef Djindjic vor Jahren in Abwesenheit zu 35 Jahren Haft verurteilt. In einem anderen Prozess gegen Angehörige der Zemun-Mafia bekam er 40 Jahre.

Zoran Djindjic wurde im März 2003 vor dem Regierungsgebäude vom damaligen stellvertretenden Befehlshaber der "Roten Barette" Zvezdan Jovanovic, "Zveki", erschossen. Die Einheit wurde nach seinem Tod aufgelöst. Am Mordangriff waren 12 Personen beteiligt, darunter mehrere Angehörige der Zemun-Mafia. Vlada Milisavljevic ist nach aktuellen Informationen der letzte bisher flüchtige Attentäter gewesen. (APA)