Die Chance, dass Ramsan Kadyrow, der von Putin eingesetzte Warlord der russischen Teilrepublik Tschetschenien, eines gewaltsamen Todes stirbt, ist relativ hoch. Der Mann ist von Gewalt und Tod umgeben, in seinem Einflussbereich sind jede Menge Leute umgekommen und er hat daher keinen Mangel an Todfeinden. Das verbindet ihn übrigens mit den Herrschaften Saddam Hussein und Muammar Gaddafi.

Leute dieses Schlages scheinen jedenfalls wichtige Funktionäre der Freiheitlichen Partei Österreichs magisch anzuziehen. Haider war bei Saddam Hussein und Gaddafi, jetzt reist der Wiener FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus in die tschetschenische Hauptstadt Grosny zu Präsident Kadyrow, um festzustellen, es herrsche dort "Ruhe und Frieden". Das ist auf gewisse Weise richtig, nämlich die Ruhe des Friedhofs nach ungezählten Massakern. Gudenus behauptet, die tschetschenischen Flüchtlinge in Österreich könnten nun beruhigt zurückkehren - in die friedlichen Folterkeller und Todeszonen.

Dieser Hang der FPÖ-Führungsfiguren zu Typen dieses Schlages ist ein weiteres Indiz, dass mit denen etwas ganz Entscheidendes nicht stimmt. Nicht wahr, Herr Außenminister Spindelegger? Und langsam sollte sich das Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorabwehr um diese Umtriebe kümmern. Können wir inzwischen den Besuch einer hochrangigen FP-Delegation bei Syriens Diktator Assad erwarten? (DER STANDARD, Printausgabe, 10.2.2012)