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Jean-Paul Guerlain auf dem Weg ins Gericht.

Foto: AP/Remy de la Mauviniere

Paris - Unter dem Vorwurf des Rassismus steht der französische Parfum-Schöpfer Jean-Paul Guerlain seit Donnerstag in Paris vor Gericht. Der 75-Jährige, der sich vor knapp 16 Monate im Fernsehen abfällig über Schwarze geäußert hatte, erschien am Nachmittag im hellbraunen Anzug auf einen Stock gestützt vor der Richterin.

Nach der Entwicklung eines Parfüms befragt, hatte Guerlain im Oktober 2010 in einem Fernsehinterview gesagt: "Ausnahmsweise habe ich einmal wie ein Neger geschuftet. Ich weiß nicht, ob die Neger immer so gearbeitet haben, aber gut..." Anschließend hatte Guerlain erklärt, die Äußerung drücke in keiner Weise seine eigentliche Anschauung aus, sondern sei lediglich "eine unpassende Entgleisung" gewesen. Doch wurde er von mehreren Anti-Rassismus-Organisationen geklagt.

Guerlain war der letzte Eigentümer des 1828 gegründeten gleichnamigen Familienunternehmens, das 1994 an den Luxuskonzern LVMH verkauft wurde. "Die Nase", wie er auch genannt wurde, zog sich vor zehn Jahren im Alter von 65 Jahren aus der Firma zurück. Danach arbeitete er weiter als Berater, nach seiner Äußerung im Fernsehen brach das Unternehmen aber die Zusammenarbeit ab. (APA/AFP)