Nach der Berufsschullehrergewerkschaft fordern auch die Pflichtschullehrer bessere Bedingungen für Junglehrer. Ein höheres Einstiegsgehalt sei bei der drohenden Pensionierungswelle nötig. "Wir brauchen in den nächsten Jahren 60.000 Lehrer, davon allein 35.000 im Pflichtschulbereich", so Pflichtschullehrer-Gewerkschaftsvorsitzender Paul Kimberger zur APA. Die "Besten der Besten", wie von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) gewünscht, "werde ich nur bekommen, wenn die Rahmenbedingungen besser sind." Dazu benötige es "ein modernes und attraktives neues Lehrerdienstrecht" mit u.a. "deutlich höheren Anfangsgehältern".

Der Vorstoß von Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) vor wenigen Monaten, wonach Junglehrer wöchentlich sechs Stunden mehr arbeiten und nur vier davon abgegolten bekommen sollen, habe die Situation "sehr verschlimmert" und "war die am wenigsten hilfreiche Aussage in dieser ganzen Debatte", kritisiert Jürgen Rainer von den berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS). Er sieht eine fehlende Absprache zwischen Unterrichts- und Finanzministerium und fordert letzteres auf, "endlich an den Verhandlungstisch zu kommen". "Sonst vereinbaren wir Dinge, die dann sowieso abgelehnt werden", meint Rainer.

Derzeit keine Verhandlungen

Verhandelt wird derzeit sowieso nicht: Nach einigen Gesprächsrunden im vergangenen Jahr wartet Kimberger auf einen weiteren Fahrplan. "Ursprünglich war davon die Rede, dass man uns im Jänner 2012 die Eckpunkte eines etwaigen neuen Dienstrechts aus Sicht des Dienstgebers - also Bundeskanzleramt, Unterrichts- und Finanzministerium - präsentiert", so der Pflichtschullehrergewerkschafter. "Der Termin hat aber bis heute nicht stattgefunden." Er glaubt ebensowenig wie sein Kollege Albert Arzt daran, dass die Verhandlungen noch in dieser Legislaturperiode abgeschlossen sein werden. "Wenn ich die bisherige Entwicklung hernehme, ist meine Hoffnung eine sehr geringe", so Kimberger. (APA)