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Als Hauptursache für die Zunahme der Leberverfettung sehen Experten die Lebensgewohnheiten.

Foto: APA/Friso Gentsch

Etwa jeder vierte Erwachsene leidet an einer Fettleber. Die Fettlebererkrankung ist die am stärksten zunehmende Lebererkrankung in Deutschland, warnt die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in einer Aussendung. Als Hauptursache für die Zunahme der Leberverfettung sehen Experten die Lebensgewohnheiten: Neben Alkohol zählen Übergewicht, Zucker- und Fettstoffwechselstörungen zu den Ursachen der Fettleber. Zudem können Medikamente und Virusinfektionen verantwortlich sein.

Eine Fettleber sei oftmals Vorbote schwerer Erkrankungen. Das Spektrum der nicht alkoholischen Fettlebererkrankungen reicht von der einfachen Fettleber über die chronische Fettleberentzündung bis hin zur lebensbedrohlichen Leberzirrhose. Folgen sind auch Leberkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Jeder dritte bis vierte Erwachsene in den USA und Europa könnte Schätzungen zufolge von einer nicht alkoholischen Fettlebererkrankung betroffen sein. "Die Veränderungen in der Leber gleichen denen von Patienten, die Alkohol in schädigenden Mengen konsumieren", so DGVS-Sprecher Peter R. Galle, Direktor der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik am Universitätsklinikum Mainz.

Schmerzen unterhalb der Rippe

Wenn sich in Folge der Fettablagerungen eine fortschreitende Fettleberentzündung ausbilde, sei die Gesundheit ernsthaft bedroht, so Galle. Viele Betroffene zeigen wenig Beschwerden, manchmal kann ein Druckschmerz unterhalb des rechten Rippenbogens auftreten. Im Verlauf deuten eine gelbliche Verfärbung des Augapfels und dunkler Urin auf die Krankheit hin. Gefährlich sind laut DGVS vor allem die Folgeerkrankungen einer solchen Fettleber-Hepatitis: Wenn sich abgestorbenes Drüsengewebe der Leber in Bindegewebe umwandelt und vernarbt, kann sich eine unheilbare Leberzirrhose entwickeln. Auch das Risiko, dass sich aus dem Gewebe ein Tumor bildet, steigt. "Die Sterblichkeit von Patienten mit Fettleberentzündung ist im Vergleich zur Normalbevölkerung erhöht", so Experte Galle. Die Entzündungsprozesse schädigten nicht nur die Leber selbst sondern auch Gefäße und Herz: "Betroffene haben ein erhöhtes Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden".

Patienten, die unter einer Fettleber leiden, fühlen sich häufig müde und abgeschlagen und klagen über Völlegefühl und Bauchschmerzen. "Die Symptome sind oft unspezifisch und werden selten mit einer Erkrankung der Leber in Zusammenhang gebracht", warnt Galle. Um Fettlebererkrankungen zu behandeln, empfiehlt der Internist, konsequent die Ursachen anzugehen: Patienten mit einer alkoholischen Fettleber müssten gänzlich auf Alkohol verzichten. In Fällen einer nicht alkoholischen Fettleber helfe oft eine Gewichtsreduktion. Werde das jeweilige Ziel erreicht, könne sich das Organ meist erholen. (red, derStandard.at)