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Positives Schlusslicht mit der geringsten Staatsverschuldung ist Estland.

Foto: AP/Nisametdinov

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Grafik: APA

Die Lage für das schwer verschuldete Griechenland wird immer schwieriger. Die jüngsten Zahlen von Eurostat vom Montag weisen für das dritte Quartal 2011 einen Anstieg von 154,7 auf 159,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) aus. Das ist mit einem Plus von 4,4 Prozentpunkten die zweithöchste Steigerung nach Ungarn - dort wurde ein Anstieg gegenüber dem zweiten Quartal um 4,9 Prozentpunkte von 77,7 auf 82,6 Prozent verzeichnet.

Auch für die unter dem Euro-Rettungsschirm EFSF stehenden Länder Portugal und Irland sieht es nicht rosig aus. Portugal musste eine Erhöhung seiner Staatsschuld um 3,6 Prozentpunkte auf nunmehr 110,1 Prozent hinnehmen. Irland verzeichnete eine Steigerung seiner Gesamtschuld um 2,6 Prozentpunkte auf 104,9 Prozent. Dagegen hat sich die Situation in Italien etwas entspannt. Neben den sinkenden Zinsen auf zehnjährige Staatsanleihen gingen auch die Schulden zurück - zuletzt von 121,2 auf 119,6 Prozent.

Eurozone-Staatsschulden leicht gesunken

Die Staatsschulden in der Eurozone sind im dritten Quartal im Durchschnitt leicht von 87,7 Prozent im zweiten Quartal auf 87,4 Prozent zurückgegangen. In den EU-27 gab es dagegen einen Anstieg von 81,7 auf 82,2 Prozent. Die höchste Staatsverschuldung weist weiterhin Griechenland auf.

Österreichs Staatsschuld ging dagegen von 72,2 auf 71,6 Prozent zurück. Damit lag Österreich nur an 18. Stelle, einen Platz vor Deutschland. Positives Schlusslicht mit der geringsten Staatsverschuldung ist weiterhin Estland, wo der Prozentsatz von 6,3 auf 6,1 Prozent sank.

Weniger als die Hälfte unter Maastricht-Grenze

Unter der Maastricht-Grenze von maximal 60 Prozent Staatsverschuldung lagen im dritten Quartal 2011 lediglich 13 der 27 EU-Staaten. Die 14 anderen EU-Länder - unter ihnen Österreich - konnten dieses Kriterium nicht einhalten. Allerdings lagen bei der Gesamtverschuldung nur fünf der 17 Eurostaaten unter der 60-Prozent-Grenze und zwölf darüber. Von den zehn Nicht-Euroländern erfüllten dagegen neun das Maastricht-Schuldenkriterium, lediglich Ungarn scherte mit 82,6 Prozent deutlich aus.

Im Vergleich des zweiten zum dritten Quartal konnte Österreich die Staatsschuld um 0,6 Prozentpunkte verringern - das ist der fünftbeste Wert innerhalb der EU-27. Mit einem Abbau der Gesamtschuld von 1,6 Prozentpunkten lag hier Italien gemeinsam mit Malta an erster Stelle, gefolgt von Rumänien (-1,0), Frankreich (-0,8) und Österreich (-0,6). Den höchsten Anstieg verzeichnete Ungarn mit einem Plus von 4,9 Prozentpunkten, gefolgt von dem praktisch vor dem Bankrott stehenden Griechenland (4,4), Portugal (3,6), Dänemark (2,9) und Irland (2,6).

Die Daten für das dritte Quartal 2011 sind aber teils deutlich besser als in der EU-Herbstprognose vom 10. November 2011 vorhergesagt. Damals waren für Griechenland 162,8 Prozent prophezeit worden, mit einer weiteren Steigerung auf 198,3 Prozent im laufenden Jahr. Die durchschnittliche Gesamtverschuldung der Eurozone wurde mit 90,4 Prozent prognostiziert. (APA)