Der "Ice Cream Sandwich" steht vor einem weiteren Update: Android 4.0.4.

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Auch wenn schon vor einigen Tagen eine recht stabil wirkende Version von Android 4.0.4 für das dem US-amerikanischen Provider Sprint vorbehaltene Nexus S 4G ins Internet entkommen ist, eine offizielle Ankündigung für die neuest Version von Googles mobilem Betriebssystem steht bisher noch aus. Nun folgt der nächste "Leak", wobei dieser Begriff angesichts der Umstände eigentlich nicht wirklich passend erscheint: Einige US-NutzerInnen der LTE-Variante des aktuellen Android-"Lead Devices", des Galaxy Nexus, haben nämlich ganz von selbst ein Update auf Android 4.0.4 an ihre Geräte geliefert bekommen.

Abgefangen

Zumindest einer Person davon ist es dank Root-Zugang gelungen, die entsprechende Update-Datei aus dem /cache-Verzeichnis des Systems zu holen und per XDA-Developers anderen zu Verfügung zu stellen. Entsprechend haben bereits einige Galaxy-Nexus-BesitzerInnen das Update installiert, und eine Art inoffizielles ChangeLog zusammengestellt.

Speed

Demnach soll Android 4.0.4 in einigen Bereichen deutlich flotter sein, als die aktuell auf dem Galaxy Nexus ausgelieferte Version des mobilen Betriebssystems (4.0.2). So starte die Kamera-App nun endlich auch vom Lock-Screen aus praktisch umgehend, die Bootzeit wurde weiter reduziert, die Liste der zuletzt benutzten Anwendungen wird jetzt auch bei vielen Einträgen flott dargestellt. Auch ganz allgemein sei eine Beschleunigung des Systems spürbar, besonders deutlich mache sich diese beim Browser bemerkbar.

Bugs

Darüber hinaus hat man offenbar zahlreiche Fehler beseitigt, darunter einige die in der Vergangenheit heißt diskutiert wurden: So soll das Multitouch-Problem, das bei einigen Galaxy-Nexus-Geräten aufgetreten ist, nun verschwunden sein. Auch wurde die Helligkeitsanpassung optimiert und die Zeit zwischen dem Drehen des Galaxy Nexus und der Anpassung der Anzeige etwas verkürzt. Dazu kommen noch leichte Interface-Anpassungen an einigen Google-Apps – etwa bei der Kamera und der "News & Weather"-Anwendung – und eine angehobene Lautstärke der Tonausgabe des Galaxy Nexus.

Funk

Nur für die USA relevant sind Verbesserungen am Baseband/Radio, wodurch der Wechsel zwischen 3G und 4G wesentlich flotter vonstatten gehen soll. Zu all dem kommen noch die diversen neuen APIs, die Google mit Android 4.0.3 eingeführt hat, wurde diese Version bisher doch noch nicht auf dem Galaxy Nexus ausgeliefert.

Nicht für Europa

Explizit sei noch einmal darauf verwiesen, dass das betreffende Update ausschließlich auf die LTE-Variante des Galaxy Nexus ausgelegt ist, mit den hierzulande verkauften GSM-Geräten also nicht zusammenarbeitet. Insofern heißt es für europäische NutzerInnen also noch weiter abwarten.

Samsung-Build

Aber auch hier gibt es zumindest eine kleine gute Nachricht: Samsung hat vor wenigen Tagen damit begonnen, Android 4.0.2 an jene Modelle auszuliefern, die im deutschsprachigen Raum mit einem eigenen Firmware-Build ausgeliefert wurden (und nicht mit dem offiziellen von Google, mehr zu dieser Kontroverse in einem früheren Artikel). Die betroffenen Geräte bleiben dabei allerdings auf dem Samsung-Update-Pfad, Hoffnungen, dass der Hersteller die Gelegenheit nutzt, um auf den offiziellen Google-Update-Kanal zu schwenken, erfüllen sich somit nicht. Immerhin hält sich der Zeitabstand zum offiziellen Google-Update mit wenigen Wochen im halbwegs erträglichen Rahmen. (apo, derStandard.at, 06.02.12)