Beirut - Syrische Truppen haben Montagfrüh nach Angaben der Opposition erneut die Stadt Homs im Zentrum des Landes angegriffen und "zahlreiche Opfer" verursacht. Demnach seien 50 Menschen bei gezielten Angriffen der Armee getötet worden. 150 Menschen sollen verletzt worden sein. "Dies ist das gewaltsamste Bombardement seit Tagen", sagte ein Vertreter der Opposition, der mit Bewohnern von Homs in Kontakt stand.

Arabische Nachrichtensender wie Al-Jazeera berichteten live aus der belagerten Stadt. Es waren Explosionen zu hören, zudem stieg vielerorts Rauch über den Gebäuden auf. Augenzeugen berichteten, die Armee setze Raketenwerfer ein. Homs ist ein Zentrum des Widerstands gegen die syrische Staatsführung unter Präsident Bashar al-Assad. Am Wochenende wurde die Weltöffentlichkeit durch Berichte über ein "Massaker" in der Nacht auf Samstag aufgeschreckt, bei dem in Homs nach Angaben der Opposition mehr als 230 Menschen getötet wurden.

Die jüngsten Angriffe richteten sich nach Angaben der Assad-Gegner auf die Stadtviertel Baba Amro und Inshaat. Die Widerstandsgruppen rechneten mit einer "Großoffensive". Sie forderten die Weltgemeinschaft auf, ein "weiteres Massaker" zu verhindern. Insgesamt wurden seit Beginn des Aufstands gegen Assad im vergangenen März nach UNO-Angaben mehr als 5.400 Menschen getötet.

Eine UNO-Resolution zu Syrien scheiterte am Wochenende am Veto Russlands und Chinas. Die Blockade der beiden Länder löste weltweit Empörung und Kritik aus. Die syrische Opposition sprach von einer "Lizenz zum Töten". (APA/Reuters)