München - Angesichts des brutalen Vorgehens der syrischen Sicherheitskräfte gegen die Protestbewegung hat der US-Senator Joseph Lieberman Waffenlieferungen für die Rebellen in dem Land ins Spiel gebracht. "Ich denke, wir sollten damit anfangen, die Freie Syrische Armee zu unterstützen", sagte Lieberman am Sonntag bei der Münchner Sicherheitskonferenz mit Blick auf die Deserteure der syrischen Armee.

Es gebe "eine ganze Reihe von Unterstützungsmaßnahmen", die geleistet werden könnten, sagte der Senator. "Medizinische Unterstützung beispielsweise, Unterstützung in Bezug auf Informationen, Aufklärungsergebnisse, die wir sammeln, und schließlich können wir ihnen natürlich Waffen liefern und sie ausbilden." Vorbild sei die Unterstützung der libyschen Rebellen im Kampf gegen den damaligen libyschen Machthaber Muammar al-Gaddafi - auch die waren vom Westen mit Waffen beliefert worden.

Allein am Wochenende seien "Hunderte in Syrien von der syrischen Regierung" getötet worden, sagte Lieberman. "Ich glaube nicht, dass im Jahr 2012 die Welt Tag für Tag weiterhin zuschauen kann. Es ist an der Zeit, Planungen durchzuführen und aktiv zu werden." Je früher Assad gehe, desto weniger Unschuldige würden getötet - "und wir sollten alle versuchen, dazu beizutragen". Das syrische Volk habe einen "unglaublichen Mut gezeigt im Angesicht einer Regierung, die sehr viel stärker ist als sie".

Lieberman sagte weiter, Russland und China hätten sich mit ihrem Veto auf die falsche Seite der Geschichte gestellt. "Wenn sie bei ihrer Haltung bleiben, werden sie in der Welt genauso isoliert sein wie das Assad-Regime", sagte er. Sollte Assad nicht nachgeben, habe die Staatengemeinschaft viele Möglichkeiten: Sie könne eine Kontaktgruppe bilden oder die syrische Aufständischen-Armee unterstützen. (APA/Reuters)