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Einer unter vielen: Berlusconi tritt den politischen Rückzug an.

Foto: APA/EPA/Porta

Rom - Der italienische Ex-Ministerpräsident Silvio Berlusconi will nicht mehr für das Amt des Regierungschefs kandidieren. In einem am Sonntag erschienenen Interview mit der rechten Tageszeitung "Libero" dementierte er Gerüchte über ein politisches Comeback. Nach dem Ende der Amtszeit seines Nachfolgers Mario Monti im Frühjahr 2013 werde er den Vorsitzenden seiner Mitte-rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PdL), Angelino Alfano, als Premierskandidaten unterstützen. "Ich will Alfano, der sehr gut ist, Platz machen. Mit dem derzeitigen System hätte es keinen Sinn, ein weiteres Mal die Regierung des Landes zu übernehmen", so Berlusconi.

Höhere Hürde für Einzug ins Parlament

Er wolle sich jetzt für eine Wahlrechtsreform einsetzen. Er plane die Einführung einer höheren Hürde für den Einzug ins Parlament. Berlusconi lobte Monti. "Ich kenne schon seit langem seine Qualitäten. Ich war derjenige, der ihn für das Amt des EU-Kommissars im Jahr 1994 vorgeschlagen hat", meinte Berlusconi. Monti, der nach dem Abtritt Berlusconis in der Schuldenkrise einer Expertenregierung vorsteht, solle seine Arbeit fortsetzen, seine PdL-Partei werde ihn weiterhin unterstützen.

Berlusconi erklärte sich wegen der Wirtschaftslage in Italien und Europa besorgt. "China und andere Schwellenländer greifen unsere Unternehmen an, indem sie mit niedrigsten Preisen produzieren. Ich weiß nicht, wie es enden wird", so der Ex-Premier.

Kritik übte Berlusconi an Deutschland und seiner Position in der Schuldenkrise. "Deutschland ist sich nicht im Klaren, wie wichtig eine wirklich funktionsfähige Europäische Zentralbank ist", so Berlusconi. (APA)