Kabul - Der Mörder von vier französischen Soldaten in Afghanistan war einem Medienbericht zufolge ein desertierter Soldat, der für seine Rückkehr zur Armee ein Bestechungsgeld zahlte. Wie der US-Medienkonzern McClatchy am Samstag auf seiner Nachrichtenwebseite berichtete, hatte der 21-jährige Abdul Sabor bereits Schmiergeld gezahlt, als er im vergangenen April zum ersten Mal zur Armee ging, weil er damals keine Papiere hatte. Er habe dem Anwerber 500 Afghanis (rund acht Euro) gezahlt, sagte er nach seiner Festnahme in einem Verhör, dessen Protokoll die Nachrichtenagentur AFP einsehen konnte.

Nach acht Monaten bei der Armee setzte sich der 21-Jährige demnach in die pakistanische Stadt Peshawar ab. Die halbautonomen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten als Rückzugsgebiet der radikalislamischen Taliban und anderer militanter Gruppen. Nach seiner Rückkehr nach Kabul ließ er sich demnach erneut in die Armee einschleusen, wofür er diesmal 800 Afghanis zahlte.

Der Afghane erschoss am 20. Jänner in der östlichen Provinz Kapisa vier französische Soldaten, die gerade Sport trieben und unbewaffnet waren. Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy kündigte daraufhin an, die Kampfeinsätze der französischen Truppen am Hindukusch bereits Ende des Jahres 2013 zu beenden. Frankreichs Verteidigungsminister Gérard Longuet machte die radikalislamischen Taliban für den Tod der Soldaten verantwortlich. (APA)