Ein einer Barbiepuppe ähnliches Wesen, das in lasziver Pose für ein Wintersportgebiet wirbt: Das Sujet, mit dem die Bergbahnen Flachau derzeit um Gäste buhlen, stößt der neu gegründeten Salzburger Watchgroup gegen sexistische Werbung sauer auf. Es ist ein Beispiel für jene Form der Reklame, die die Gruppe in Zukunft verhindern will. "Unser Ziel ist eine Werbelandschaft frei von Sexismus", erklärte eine der Gründerinnen, die Bürgerlisten-Gemeinderätin Barbara Sieberth, am Freitag bei einem Pressegespräch.

Mit dem Bild der Bergbahnen werde ein völlig unrealistischer Frauenkörper idealisiert, begründete ihre Mitstreiterin, die SP-Landtagsabgeordnete Niki Solarz, warum sich das Motiv auf der Watchlist der Gruppe befindet. Der Kriterienkatalog für Sexismus umfasst die Reproduktion von Geschlechterklischees und Rollenbildern, die Sexualisierung oder Verfälschung des weiblichen Körpers oder die Verharmlosung von Gewalt. Ist einer dieser Punkte erfüllt, dann macht die Watchgroup eine Beschwerde beim Werberat und beim Unternehmen, das die diskriminierenden Sujets oder Texte verwendet und fordert zur Stellungnahme auf. Auf der Homepage watchgroup-salzburg.at werden die Fälle veröffentlicht. Dort können Interessierte auch sexistische Werbung melden, auch wenn sie Männer betrifft.

Die Initiative setzt sich für einen sensibleren Umgang mit Bildern und Sprache ein. In Graz, wo es eine ähnliche Watchgroup schon seit 2009 gibt, werde die Gruppe von Agenturen und Unternehmen schon beratend beigezogen, berichtete Sieberth. Das sei eine Entwicklung, die sie sich auch für Salzburg wünsche. Langfristiges Ziel der Aktivistinnen ist es, ein Verbot sexistischer Werbung per Gesetz zu erwirken. In Wien soll übrigens in Kürze ebenfalls eine Watchgroup entstehen. (APA)