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Eine neue Unart bei Gesprächen: der abschweifende Blick auf das Handy.

Foto: REUTERS/Rick Wilking

Ist es eine Frage der Generationenkluft oder bloß eine des Benehmens, wenn es als Affront empfunden wird, dass Gesprächsteilnehmer während der Diskussion an ihrem Smartphone fingern, ihre Pinnwände, Accounts und Chatrooms checken und statt in die Augen der Gesprächspartner aufs Display schauen?

Dass bei Tisch die Mobilen nicht klingeln, tröten oder pfeifen sollen, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Dass Aufmerksamkeit im Gespräch eine Haltung des Respekts ist, scheint aber zum Geheimwissen kleiner Zirkel verkommen zu sein und ist offenbar in der Führungskräfteschulung auch kein Thema.

Das, obwohl die Fähigkeit, hingewandt zuzuhören, mehr als nur oberflächlich gutes Benehmen ist, nämlich eine ganz zentrale Eigenschaft für erfolgreiche Führung. Und der Blick aufs Handy statt in die Augen der Mitarbeiter signalisiert: Du interessierst mich nicht. (Karin Bauer, DER  STANDARD, Printausgabe, 4./5.2.2012)