Wien - Die europäischen Leitbörsen konnten am Freitag ihre jüngste Gewinnstrecke fortsetzen. Der Euro-Stoxx-50 ging den vierten Handelstag in Folge mit Gewinnen aus dem Handel und erhöhte sich um 37,00 Einheiten oder 1,49 Prozent auf 2.515,15 Zähler. Der deutlich über den Markterwartungen ausgefallene US-Arbeitsmarktbericht beflügelte auch die europäischen Märkte, hieß es aus dem Handel. Die anhaltende Unsicherheit bezüglich der Lage in Griechenland rückte dementsprechend in den Hintergrund, hieß es weiter.

Die Lage am US-Arbeitsmarkt hat sich im Jänner überraschend deutlich verbessert. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg im Jänner um 243.000. Es ist das größte Plus seit April. Von Reuters befragte Analysten hatten lediglich einen Anstieg von 150.000 erwartet. Die Arbeitslosenquote sank auf 8,3 von 8,5 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Februar 2009. Quer durch die Reihen bewerteten Analysten die Daten als äußerst positiv für die konjunkturelle Entwicklung in den USA.

Davon unabhängig hat sich in den USA auch die Stimmung im Dienstleistungssektor im Jänner deutlich stärker als erwartet aufgehellt. Der entsprechende Index ist von revidiert 53,0 Punkten im Vormonat auf 56,8 Punkte gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg auf lediglich 53,2 Punkte.

Bankentitel gut gesucht

Die starken US-Konjunkturdaten sorgten zum Wochenausklang für Optimismus unter den Anleger, kommentierte ein Händler. Davon konnten vor allem die Finanzwerte profitieren. So schlossen Société Générale an der Euro-Stoxx-50-Spitze mit einem deutlichen Kursgewinn von 7,25 Prozent auf 24,25 Euro. Klar im Plus gingen auch UniCredit (plus 3,62 Prozent auf 4,12 Euro) und BNP Parias (plus 3,23 Prozent auf 35,20 Euro) ins Wochenende.

Neben den Konjunkturdaten sorgten außerdem vereinzelte Unternehmensergebnisse für eine aufgehellte Anlegerstimmung. So stiegen etwa Volvo um 4,35 Prozent auf 94,70 schwedische Kronen, nachdem der weltweit zweitgrößte Lastwagenhersteller starke Zahlen vorgelegt hatte. Im abgelaufenen Vierteljahr hat Volvo operativ 7 Mrd. schwedische Kronen (790 Mio. Euro) verdient, nach 5,5 Mrd. Kronen im Vorjahr.

Ebenfalls in der Gewinnzone schlossen BT Group, die sich in London um 3,93 Prozent auf 214,00 Pence befestigten. Der britische Telekommunikationskonzern hat im abgelaufenen Geschäftsquartal von seinen Sparanstrengungen und einer starken Nachfrage vor allem nach seinen Internetanschlüssen profitiert. Gestärkt durch ein stabiles Ergebnis kündigte BT außerdem an, sein Ziel von 6 Mrd. Pfund (7,25 Mrd. Euro) für das bereinigte operative Jahresergebnis bereits 2012 zu erreichen - ein Jahr früher als bisher geplant.

In der Schweiz sprangen die Aktien von Temenos um über 15 Prozent hoch. Sie profitierten von Fusionsverhandlungen des Schweizer Finanzsoftware-Spezialisten mit dem britischen Konkurrenten Misys. LVMH konnten indessen ihre anfänglichen Verluste wett machen und gingen mit einem Kursaufschlag von 2,29 Prozent bei 129,30 Euro aus dem Handel. Der Luxusgüterhersteller hatte gestern nach Börsenschluss Zahlen vorgelegt, denen zufolge im abgelaufenen Geschäftsjahr Gewinn und Umsatz gesteigert wurde. (APA)


Börse          Index          Schluss       Diff (%)

 Wien           ATX            2.215,62     +2,07
 Frankfurt      DAX            6.766,67     +1,67
 London         FT-SE-100      5.901,07     +1,81
 Paris          CAC-40         3.427,92     +1,52
 Zürich         SPI            5.579,91     +1,43
 Mailand        FTSE MIB      16.439,62     +1,00
 Madrid         IBEX-35        8.861,20     +1,01
 Amsterdam      AEX              326,33     +1,01
 Brüssel        BEL-20         2.304,58     +1,43
 Stockholm      SX Gesamt      1.078,66     +1,18
 Europa         Euro-Stoxx-50  2.515,15     +1,49