Wien - Vor allem auf Grund der Wiederaufnahme der Produktion in Libyen hat der Ölkonzern OMV im 4. Quartal 2011 mehr Öl und Gas produziert als in den beiden Vierteljahren davor. Auch in Großbritannien wurde mehr gefördert, teils wurden die Zuwächse aber durch den Stillstand in Jemen aufgehoben, teilte die OMV am Freitag in ihrem Quartals-Zwischenbericht (Trading Statement) mit. In Summe betrug die Produktion im Schlussquartal 289.000 Barrel Öl-Äquivalent (boe) pro Tag, nach 283.000 im 3. und 275.000 boe/d im 2. Quartal. Anfang 2011 hatte die Förderung jedoch noch 304.000 boe/d betragen.

Die Referenz-Raffineriemarge der OMV verbesserte sich zu Jahresende nur leicht von 1,74 auf 1,77 Dollar pro Fass, hier war im 2. Quartal mit 1,51 Dollar ein Tiefpunkt erreicht worden. Von Werten über zwei Dollar wie vor fast einem Jahr oder gar dreieinhalb Dollar wie Ende 2010 ist man aber weit entfernt. Die Petrochemie-Performance litt im Schlussquartal 2011 unter niedrigen Margen und Mengen, verursacht durch die Konjunkturabschwächung, erklärte die OMV.

Rückstellung

Die Netto-Sonderaufwendungen des 4. Quartals beinhalten personalbezogene Kosten, beziehen sich laut OMV aber hauptsächlich auf die Rückstellung von circa 120 Mio. Euro für eine in dieser Höhe gegen die Rumänien-Tochter Petrom verhängte, bereits bekannte Strafe aufgrund einer kartellrechtlichen Untersuchung durch die rumänische Wettbewerbsbehörde. Das Unternehmen hält die Strafe wie berichtet für ungerechtfertigt und bereitet deren Anfechtung vor.

Mit 48 Mio. Euro negativ belastet wurde das operative Ergebnis (EBIT) im Schlussquartal durch Ölpreis-Hedges. Ende Jänner 2011 hatte die OMV eine Ölpreisabsicherung mit Swaps abgeschlossen, die einen Brent-Preis von etwa 97 Dollar/Fass für eine Produktionsmenge von 50.000 Fass/Tag bis Ende 2011 fixierten, sowie Euro-Dollar Average-Rate-Forwards (gesicherter Kurs 1,37 Dollar), die eben diese Menge absicherten.

Den kompletten Bericht für das 4. Quartal und die Bilanz für das gesamte Vorjahr will die OMV am 22. Februar vorlegen. (APA)