Helixnebel

Das VISTA-Teleskop am Paranal-Observatorium der ESO in Chile hat eine spektakuläre neue Aufnahme des 700 Lichtjahre entfernten Helixnebels geschossen. Der planetarische Nebel im Sternbild Aquarius entstand in den letzten Stadien des Lebens eines sonnenähnlichen Sterns: Bevor ein solcher Stern zu einem weißen Zwerg wird, verliert er die äußeren Teile seiner Gashülle, die langsam in das umgebende Weltall strömen und so den schalenartigen Nebel bilden. Der weiße Zwerg selbst ist als kleiner blauer Punkt in der Bildmitte sichtbar. Die Infrarotaufnahme zeigt Fasern aus kaltem Gas, die bei Aufnahmen im sichtbaren Licht verborgen bleiben, sich hier jedoch deutlich von einem reichhaltigen Hintergrund aus Sternen und Galaxien abheben.

Der Hauptring des Helixnebels hat einen Durchmesser von etwa zwei Lichtjahren, was grob der halben Entfernung zwischen unserer Sonne und dem nächstgelegenen Fixstern entspricht. Insgesamt erstreckt sich der Nebel jedoch mehr als vier Lichtjahre weit vom Zentralstern aus ins All. Im Infrarotbild kann man dies anhand der roten Klumpen aus molekularem Gas in den beiden unteren Ecken und oben rechts in der Aufnahme deutlich sehen.

Foto: ESO/VISTA/J. Emerson

Mumien-Geheimnis entschlüsselt

Lange Zeit war es ein Geheimnis, wie der in Vergessenheit geratene Einbalsamierer Giovan Battista Rini aus Salò an der westlichen Uferseite des Gardasees in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts seine anatomischen Mumien hergestellt hat. Ein internationales Forscherteam unter der Koordination des Anthropologen Dario Piombino-Mascali der Europäischen Akademie Bozen (EURAC) hat nun die Präparate untersucht und konnte schließlich Hinweise auf die bis dahin unbekannte Einbalsamierungsrezeptur entschlüsseln.

Computertomographen-Scans lassen darauf schließen, dass es dem Präparator wahrscheinlich durch Immersion und gleichmäßiges Injizieren eines Gemisches aus Schwermetall-Legierungen gelungen ist, die Körper regelrecht zu versteinern. Aus Bestandsaufnahmen des Krankenhauses in Salò konnte außerdem festgestellt werden, dass Rini Arsen besaß, ein Mittel das oft zur Einbalsamierung verwendet wurde.

Rini hatte vor allem Leichen präpariert, die zu Lebzeiten Mitglieder der Briganten-Banden und des Karbonari-Geheimbundes waren. Menschen, die am Rande der Gesellschaft lebten und sich gegen die Obrigkeit auflehnten und an der Fortentwicklung der italienischen Einigungsbewegung beteiligten. Der Gardesaner Rini hat in Pavia Medizin studiert. Nach einer kurzen Karriere an einem Mailänder Krankenhaus ist er in seine Heimatstadt zurückgekehrt, wo er die Technik der Petrifikation perfektionierte. Rini eiferte seinem Vorgänger Girolamo Segato nach. Neben den versteinerten Objekten zählen zu seiner Sammlung auch Korrosionspräparate ohne Haut-, Binde- und Fettgewebe, die besondere anatomische Details sichtbar machen.

Foto: EURAC

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Dione allein

Die "Cassini"-Sonde der NASA schickt derzeit ein spektakuläres Bild nach dem anderen zur Erde. In der letzten Wochenschau waren die drei Saturnmonde Dione, Epimetheus und Prometheus auf einer Aufnahme vereint. Diesmal ist Dione alleine vor der schmalen Kante der Saturnringe zu sehen. Das Bild wurde im grünen Spektrum des sichtbaren Lichts mit der Weitwinkelkamera (WAC – Wide Angle Camera) von "Cassini" aus einer Entfernung von 57.000 Kilometer aufgenommen.

Foto: REUTERS/NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

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Flohkrebs-Gigantismus

Unter Flohkrebsen stellt man sich gemeinhin kleine, seitlich zusammengedrückte Gliedertiere vor, die kaum mehr als wenige Millimeter messen. Ein Wissenschafterteam, das im Rahmen eines Forschungsprojektes den zehn Kilometer tiefen Kermadecgraben vor der Küste Neuseelands untersuchte, konnte nun zeigen, dass es auch anders geht: Die Biologen holten mehrere Exemplare der Gattung Alicella aus dem Ozean, unter denen sich auch 28 Zentimeter lange Giganten befanden. Eine Kamera, die zum Meeresboden hinab gelassen wurde, zeigte den Forschern von der Universität Aberdeen sogar Bilder von einem 34 Zentimeter großen Exemplar.

Foto: APA/EPA/EPA/ABERDEEN UNIVERSITY

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Popocatépetl

In den vergangenen Wochen hat die Aktivität des Vulkans Popocatépetl in Zentralmexiko merklich zugenommen. Das Nationale Zentrum für Katastrophenschutz (CENAPRED) hat vor allem in den letzten Jänner-Tagen und Anfang Februar mehrere kleinere Ausbrüche registriert. Die stärkste Ascheeruption wurde am 25. Jänner festgestellt.

Foto: APA/EPA/Rafael Murillo

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Riss im Gletscher

Die am 1. Februar von der US-Weltraumbehörde NASA veröffentlichte Satellitenaufnahme vom 13. November 2011 zeigt einen gigantischen Riss im Pine-Island-Gletscher in der Antarktis. Der Gletscher transportiert pro Jahr rund 70 Kubikkilometer Eis vom westantarktischen Eisschild ins Meer. Die Spalte hat derzeit eine Länge von 30 Kilometern, ist etwa 80 Meter breit und 60 Meter tief. Forscher gehen davon aus, dass der Riss in absehbarer Zeit einen riesigen Eisberg von rund 900 Quadratkilometer Größe vom Gletscher abtrennen wird.

Foto: APA/EPA/NASA/GSFC/ METI/ERSDAC/JAROS/ US/Japan ASTER Science Team

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300. Geburtstag von Friedrich II.

Am 24. Jänner jährte sich der Geburtstag von Preußenkönig Friedrich II. (1712-1786) zu 300. Mal. Das Jubiläum wird in Deutschland in diesem Jahr groß gefeiert - der "Alte Fritz" selbst legte nicht viel Wert auf eine Geburtstagsfeier. "Im 18. Jahrhundert waren Geburtstage nicht so wichtig wie heute", sagte Alfred Hagemann, Kurator bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg. Friedrich war in der Beziehung eher zurückhaltend. Er ließ seinen Geburtstag wie jeden anderen Tag in Schloss Sanssouci ausklingen. "Wahrscheinlich in einer Männerrunde, bei Wein und gutem Essen", sagte Hagemann. "Darüber gibt es aber keine Berichte." Die Berliner Zeitungen des 18. Jahrhunderts meldeten lediglich, dass Friedrichs Frau Elisabeth Christine im Berliner Schloss im Namen des Königs Glückwünsche entgegen nahm. Er hatte ihr die ihm unangenehme und lästige Pflicht übertragen.

Foto: APA/Bachmann

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Kleidung aus Spinnenseide

Das Londoner Victoria and Albert Museum zeigt derzeit ein spektakuläres Cape mit passendem Umhang (im Bild), das ganz aus Spinnenfäden gewoben wurde. Das vier Meter lange, von Hand gefertigte Gewand ist das derzeit aufwendigste und größte seiner Art auf der Welt. Fünf Jahre lang sammelten 80 Mitarbeiter täglich die goldenen Fäden von insgesamt mehr als einer Million Seidenspinnen der Gattung Nephila auf Madagaskar. Dafür wurden die Weibchen morgens in der Natur eingesammelt und ihr Faden mit einer speziellen Vorrichtung gewonnen. Abends wurden die Spinnen wieder ausgesetzt. Aus der Seide kreierten der Engländer Simon Peers und sein US-Kollege Nicholas Godley, die jahrelang in Madagaskar lebten, den golden schimmernden Umhang.

Foto: AP/Sang Tan

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Gase von jenseits der Grenze

So wie das Magnetfeld unserer Erde den Sonnenwind abhält, verfügt auch unser gesamtes Sonnensystem über ein Magnetfeld, das geladene Teilchen von außerhalb am Eindringen hindert. Ungeladene Partikel dagegen können diese Heliosheath bezeichnete Grenze ungehindert passieren. Der NASA-Forschungssatellit IBEX umkreist die Erde auf einer stark elliptischen Bahn und hat die Aufgabe, derartige Teilchen von jenseits unseres Sonnensystems nachzuweisen. Und IBEX hat tatsächlich Wasserstoff, Helium, Sauerstoff und das Edelgas Neon aus dem interstellaren Raum festgestellt. Für die Wissenschafter überraschend war die Erkenntnis, dass das beobachtete Verhältnis zwischen Sauerstoff und Neon nicht mit jenem in unserem Sonnensystem überein stimmt: Während innerhalb des Heliosheath auf 111 Sauerstoffatome 20 Neon-Atome kommen, ist die Verteilung im interstellaren Raum 74 Sauerstoffpartikel bei 20 Neon-Atomen. Die Astronomen erklären diese Diskrepanz damit, dass das Sonnensystem in einem anderen Bereich der Milchstraße entstanden ist als es derzeit durchquert.

Foto: NASA/AP/dapd

"Sternenfabrik" NGC 3324

Die Europäische Südsternwarte (ESO) präsentiert eine neue Aufnahme der Sternkinderstube NGC 3324, die mit dem Wide Field Imager am MPG/ESO 2,2-Meter-Teleskop am La Silla-Observatorium der in Chile aufgenommen wurde. NGC 3324 befindet sich in einer Entfernung von etwa 7200 Lichtjahren im südlichen Sternbild Carina. Vor etwa drei Millionen Jahren begann in der Gegend von NGC 3324, in der besonders viel Gas und Staub zur Verfügung steht, eine Episode intensiver Sternentstehung. Dabei bildeten sich auch einige sehr heiße, massereiche Sterne, die in der Aufnahme deutlich zu sehen sind. Die Sternwinde und die intensive Strahlung dieser jungen Sterne haben einen Hohlraum in die umgebende Gas- und Staubwolke geblasen. Deutlichstes Anzeichen dafür ist die wandartige Struktur rechts von der Bildmitte.

Foto: ESO

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Gletschereisdieb

Die chilenische Polizei hat in der südlichen Provinz Patagonien den Fahrer eines Lastwagens mit fünf Tonnen Gletschereis gestellt. Der Mann war in der Stadt Cochrane unter dem Vorwurf des Diebstahls festgenommen worden, könnte sich aber auch wegen Verletzung des Kulturerbes verantworten müssen. Der Fahrer wird verdächtigt, zu einer kriminellen Bande zu gehören, die regelmäßig vom Jorge-Montt-Gletscher Eis stiehlt. Die Polizei schätzt den Wert des Eises auf rund 6200 Dollar (4730 Euro). Abnehmer des Eises sollen Bars und Restaurants sein. Der 454 Quadratkilometer große Jorge-Montt-Gletscher im äußersten Süden Chiles geht jedes Jahr mindestens einen Kilometer zurück. Das Abschmelzen des Gletschers gilt Forschern als eines der sichtbarsten Zeichen der Erderwärmung.

Foto: APA/EPA/Fiscalia Regional de Aysen

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Hungrige Riesenschlangen

Gefräßige Einwanderer der beinlosen Art bedrohen nach einer aktuellen Studie die einheimische Säugetierwelt der berühmten Everglades im US-Bundesstaat Florida. Dunkle Tigerpythons (Python molurus bivittatus) aus Südostasien und Anakondas aus Lateinamerika haben sich in den letzten Jahren so stark vermehrt, dass Luchse, Waschbären, Opossums, Füchse und andere Säuger an einigen Stellen des Nationalparks bereits fast ausgerottet sind. Auch Alligatoren verschmähen die Schlangen nicht; diese 4,6 Meter lange Python verschlang kurz bevor sie eingefangen wurde einen fast zwei Meter langen Alligator.

Foto: University of Florida, Michael R. Rochford/AP/dapd

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Adlerfutter

Ein ausgewachsener Steinadler macht sich in Flatanger im Nordwesten von Norwegen über den Kadaver eines Rotfuchses her. Um der gefährdeten Raubvogelart über den harten Winter zu helfen, verfüttern Tierschützer Füchse, die während der Jagdsaison erlegt worden waren. Europas größte Steinadlerpopulationen leben in Norwegen und Schweden und umfassen rund 1.500 Brutpaare.

Foto: REUTERS/Thomas Krumenacker

Naga im Völkerkundemuseum

Das Volk der Naga im Nordosten Indiens konnte über Jahrhunderte seine eigene Kultur pflegen, bevor die Kolonialisierung durch die Briten, die Missionierung durch die Amerikaner und die Besetzung durch die Inder die von den Nachbarn als Kopfjägergesellschaft gefürchtete Ethnie erheblich veränderten. Im Wiener Völkerkundemuseum ist seit vergangener Woche die Ausstellung "Naga. Schmuck und Asche" zu sehen, mit der man eingefahrene Stereotype brechen und zugleich die farbenprächtige Geschmeidekultur des Volkes zeigen will.

Dieser mit Ziegenhaar verzierte Gibbon-Kopf wurde ursprünglich von Kopfjägern als Brustschmuck getragen. Viele Naga-Mythen berichten über die enge Verwandtschaft zwischen Menschen und Affen. So spielten geschmückte Affenköpfe auch bei den die Kopfjagd begleitenden Riten eine wichtige Rolle; in ihrem symbolischen Wert aber blieben sie menschlichen Köpfen immer unterlegen.

Foto: Kunsthistorisches Museum, Wien

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Problem-Paviane

An einem Grenzübergang zwischen Simbabwe und Sambia treibt eine Gruppe Paviane ihr Unwesen: Vom Hunger getrieben schrecken die Affen nicht davor zurück, Menschen anzugreifen, die ihr Eigentum verteidigen wollen. Die Paviane griffen nach den Handtaschen von Frauen und beschädigten bei ihrer Suche nach Nahrung sogar Autos. Außerdem rissen sie Säcke mit Mais auf Lastwagen auf, die die Grenze passierten. Paviane können bis zu 40 Kilogramm schwer werden. Auf der Suche nach Nahrung können sie äußerst aggressiv werden.

Foto: Schalk van Zuydam/AP/dapd

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Hungrige Wölfe

Ein Rudel ausgehungerter Wölfe hat vergangene Woche im Zentrum der 12.000-Einwohner-Stadt Pitkjaranta in Nordrussland nahe der Grenze zu Finnland Jagd auf Fußgänger gemacht. Nachdem ein völlig verängstigter Mann die Polizei alarmiert hatte, entdeckten Beamte in einem Hinterhof mehrere aggressive Wölfe. Als die Polizisten aus dem Auto stiegen, wurden sie von zwei Tieren angegriffen. Diese wurden erschossen. Wegen des extremen Frosts finden die Wölfe in den Wäldern der Gegend 1.000 Kilometer nördlich von Moskau nicht mehr ausreichend Nahrung.

Foto: APA/EPA/SERGEI CHIRIKOV

Galaktische Geschwister

Astronomen der europäischen Weltraumagentur ESA haben vergangene Woche eine schöne und detailreiche Aufnahme des Hubble Space Telescopes von der 55 Millionen Lichtjahre entfernten Balkenspiralgalaxie NGC 1073 präsentiert. Unsere Milchstraße ähnelt in vielerlei Hinsicht dieser Galaxie. Forscher erhoffen sich daher durch das Studium von NGC 1073 auch Erkenntnisse über unsere Galaxis.

Foto: NASA/ESA

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Sumatra-Elefant bedroht

Der Sumatra-Elefant könnte laut Umweltschützern innerhalb von drei Jahrzehnten ausgestorben sein, wenn die rasante Abholzung der Wälder in seinem Lebensraum nicht sofort gebremst wird. Nach kürzlich veröffentlichten Schätzungen der Weltnaturschutzunion (IUCN) sank die Zahl der asiatischen Dickhäuter von rund 5.000 im Jahr 1985 auf derzeit 2.400 bis 2.800 Exemplare.

Foto: Tatan Syuflana/AP/dapd

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Rückkehr nach Aotearoa

Nach jahrelangem Streit hat Frankreich vor wenigen Tagen 20 mumifizierte und reich tätowierte Maori-Köpfe offiziell an Neuseeland zurückgegeben. Eine Maori-Delegation in Stammestracht nahm die Köpfe, die Entdecker und Seeleute im 19. Jahrhundert nach Frankreich gebracht hatten, im Pariser Museum für außereuropäische Kunst mit Gesängen und Tänzen in Empfang. Die Köpfe ihrer Vorfahren würden nun nach Aotearoa zurückkehren, in das "Land der langen weißen Wolke", verkündete der Leiter der Delegation, Derek Lardelli. Aotearoa ist der Maori-Name Neuseelands.

Foto: Sebastien Varea/AFT-3DARTS/AP/dapd

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Leopardenfell aus Ceausescus Besitz

Ein Leopardenfell und ein bronzenes Yak sind unter den teilweise kuriosen Geschenken für den früheren rumänischen Diktator Nicolae Ceausescu, die vor einigen Tagen versteigert wurden. Das Fell hatten Ceausescu und seine Frau Elena bei einer Afrika-Reise erhalten, die Bronze eines Yak schenkte ihm der chinesische Diktator Mao Tse-tung. Ceausescu herrschte von 1965 bis 1989 mit eiserner Hand in Rumänien. Er wurde im Winter 1989 durch einen Volksaufstand gestürzt. Ceausescu und seine Frau Elena versuchten am 22. Dezember zu fliehen, wurden aber gefasst, zum Tode verurteilt und am 25. Dezember 1989 standrechtlich hingerichtet.

Foto: REUTERS/Bogdan Cristel

Simulierte Galaxien

Wissenschafter der Universität Wien und des National Astronomy Observatory of China (NAOC) der Chinesischen Akademie der Wissenschaften stellten die Entstehung einer Galaxie am Computer nach. Für die komplexe Simulation griffen die Forscher auf den schnellsten Rechner Österreichs, den Vienna Scientific Cluster, und einen der weltweit größten Rechen-Cluster für Graphical Processing Units (GPU) in Beijing zurück. Die Forscher wollen mit dem Projekt mehr über das "Leben" und die Wechselwirkung zwischen Galaxien und ihrer Umgebung herausfinden. Das Bild zeigt das numerische Modell einer Zwerggalaxie im ersten Sternentstehungsausbruch; zu sehen sind die vier Stadien im Laufe von einer Milliarde Jahren (rot: heißes Gas, grün: kühle Wolken, blau: Sterne).

Foto: Lui L., Petrov M., Berzik P., Hensler G., Spurzem R.

Fettwachsleichen

Hier eine Rippe, dort ein Hüftknochen – Skelette von fossilen Wirbeltieren werden meist als mehr oder weniger chaotisch verstreute Knochenansammlungen abgelagert. Skelettelemente, die noch im anatomischen Verband liegen, sind sehr selten. Nicht so bei den Wirbeltier-Skeletten, die immer wieder in der Grube Messel, einem stillgelegten Tagebau im deutschen Bundesland Hessen, aus dem Boden geholt werden werden. Weshalb die Skelette (im Bild das Fossil des etwa 30 Zentimeter langen, baumlebenden Reptils Geiseltaliellus maarius) im Zusammenhang bleiben, stellte für die Wissenschaft seit Jahrzehnten ein ungelöstes Rätsel dar. Nun haben Forscher herausgefunden, dass die Kadaver der ursprünglichen Tiere in praktisch Sauerstoff-lose Tiefen des Messelsees absanken, wo sie zu so genannten "Fettwachsleichen" wurden. Diese überdauerten mehrere Jahrzehnte bis zu ihrer vollständigen Einbettung im Seeboden, ohne zu zerfallen.

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Foto: Senckenberg

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"Arusha" gestorben

Im Alter von nicht einmal sieben Monaten ist in der Nacht auf den 28. Jänner im Wiener Tiergarten Schönbrunn Giraffennachwuchs "Arusha" gestorben. Ursache war möglicherweise eine akute bakterielle Darminfektion. Der Giraffenbub – ungefähr zwei Meter hoch und 120 Kilo schwer – hatte am Freitag leichte Koliksymptome und Appetitlosigkeit gezeigt. Nach einer fachtierärztlichen Behandlung schien sich "Arusha" zu erholen. Samstag früh fanden die Pfleger das Tier leblos im Stall liegen. In Schönbrunn gibt es drei weitere Giraffen: den Bullen "Kimba" sowie die Weibchen "Karla" und "Rita", Mutter des am 4. Juli vergangenen Jahres zur Welt gekommenen "Arusha". (red)

Foto: APA/TIERGARTEN SCHÖNBRUNN/NORBERT POTENSKY