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Die neue Probebühne der Wiener Staatsoper im Arsenal entlastet die Übungssituation im Haus am Ring.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

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Wien - Etwas neidisch war Dominique Meyer seinerzeit, wie er als designierter Staatsoperndirektor die Infrastruktur der Bundestheaterholding und der in ihr zusammengeschlossenen Häuser studierte. Das Wiener Burgtheater etwa hatte zwei echte Probebühnen, die Wiener Staatsoper hingegen keine.

Meyer fand das in jeder Hinsicht eine unpraktische Situation: "Wenn man ein bisschen Erfahrungen mit den Opernhäusern der Welt hat, findet man die bisherigen Probenbedingungen echt arm." Nun jedoch hat die Staatsoper ihren adäquaten Zusatzraum. Er steht im Arsenal und wird die Logistik des Hauses am Ring verbessern.

Wichtig: Das Struktur bildet exakt die Bühnendimensionen der Staatsoper ab, was eine entscheidende Verbesserung darstellt, da nun mit Kulissen geprobt werden kann. In der Staatsoper selbst gab es zwar drei Probebühnen und eine Ballettbühne, jedoch sind diese Räume kleiner als die Hauptbühne. Und: Auf der Hauptbühne fand aufgrund der Kulissenumbauten bisher nur eine Probe pro Tag statt.

Geplant wurde die Probebühne vom Architekturbüro Kiskan-Kaufmann und Venturo ZT; und mit elf Monaten Bauzeit wie Gesamtkosten von rund 8,2 Millionen Euro liegt die neue Probebühne im Zeit- und Budgetrahmen. Sie sei auch eine "sehr elegante Lösung", so Meyer. Schließlich gehöre der Grund bereits der Theaterservice GmbH, das Kulissendepot und die Werkstätten liegen auch nebenan. Finanziert wird der Umbau mit einer Mietzinsvorauszahlung auf 25 Jahre.

Den neu gewonnen Platz auf der Hauptbühne will Direktor Meyer ab kommende Saison auch für mehr Kinderaufführungen nutzen: Für ihn "ist es enorm wichtig, dass wir regelmäßig Kinderopern im großen Hauptraum spielen." Trotzdem bleibt das Kinderzelt auf dem Dach der Staatsoper bestehen; wo man weiterhin kleinere Opern spielen wird.

Seit 20. Jänner läuft jedenfalls der Probebetrieb im Arsenal, zur Zeit wird an Bellinis La sonnambula gearbeitet. Veranstaltungen mit Zuschauern wird es dort indes nicht geben. "Es reicht. Wir wollten keine zusätzliche Spielstätte. Wir wollten ein Problem lösen, kein neues schaffen", so Meyer.  (Ljubisa Tosic  / DER STANDARD, Printausgabe, 3.2.2012)